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Dieser Ex-Minister kehrt in „sein“ Ressort zurück

Innenpolitik
09.09.2025 20:11

Peter Hanke hat sein Team um eine prominente Person erweitert. Gerald Klug wir den roten Mobilitätsminister ab sofort als Sonderberater unterstützen. Der 56-jährige Steirer war 2016 für wenige Monate selbst SPÖ-Verkehrsminister und kehrt nun zur alten Wirkungsstätte zurück. 

Klug wird im Mobilitätsministerium als Sonderberater für grenzüberschreitende Eisenbahnangelegenheiten tätig sein. Dieser Bereich gewinnt angesichts der Bedeutung des internationalen Personen- und Güterverkehrs zunehmend an Relevanz.

Ehrenamtliche Tätigkeit
Klug bleibt hauptberuflich Geschäftsführer der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB), die zusätzliche Beratungsfunktion für das Mobilitätsministerium übernimmt er ehrenamtlich.

Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) holt Ex-Minister Gerald Klug (re.) in sein Team.
Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) holt Ex-Minister Gerald Klug (re.) in sein Team.(Bild: OTS/Tobias Holzer)

Klug: Politisch zunächst hoch gestiegen, aber dann tief gefallen
Klug war einst die große Hoffnung der SPÖ in den Kabinetten Faymann I (Dezember 2008 – Dezember 2013) und II (Deze,ber 2013 – Mai 2016). Schnell erreichte der Steirer als Verteidigungsminister Beliebtheitswerte, die jene seines Vorgängers Norbert Darabos deutlich übertrafen. 2014 prägte Klug den Begriff „situationselastisch“, welcher später sogar zum Wort des Jahres in Österreich gewählt wurde.

Zur Person

Gerald Klug, geboren am 13. November 1968 in Graz. Vater einer Tochter. Gelernter Dreher, studierter Jurist (Mag. iur.), seit 1990 Sekretär der (Metaller-)Gewerkschaft PRO-GE, seit 1995 Kammerrat der Arbeiterkammer Steiermark.

Von 2005 bis 2013 Mitglied des Bundesrats, vom 11. März 2013 bis 18. Mai 2016 Mitglied der österreichischen Bundesregierung (zunächst als Verteidigungs- und Sportminister tätig, von 26. Jänner 2016 bis 18. Mai 2016 schließlich als Infrastruktur- und Verkehrsministerium), danach noch bis 8. November 2017 Abgeordneter zum Nationalrat

Seit 1. Dezember 2017 ist Klug Prokurist bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB). Von Ex-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) wurde er neben Franz Weintögl zum zweiten Geschäftsführer für den Bereich Infrastruktur ab 1. Dezember 2022 bestellt.

Affäre rund um private Nutzung seines Dienstwagens
Klugs Abstieg begann im Jahr 2015. Mehrmals nutzte er seinen Dienstwagen samt Chauffeur nicht den Vorschriften entsprechend. So ließ er sich 2015 zu einem Privatbesuch von der Schweiz nach Frankreich kutschieren. Diese Vorgehensweise löste eine Welle der Empörung aus, die sich erst nach einiger Zeit wieder legte. Klug hatte damals selbst eingestanden, „dass die Optik alles andere als gut war“.

Kern entfernte Klug aus der Bundesregierung
Seine früheren Beliebtheitswerte konnte Klug in der Folge nicht mehr erreichen. Ende Jänner 2016 ersetzte er Alois Stöger, welcher wiederum Rudolf Hundstorfer als Sozialminister ablöste, im Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Klugs Nachfolger als Verteidigungsminister war Hans-Peter Doskozil. Nachdem Christian Kern infolge von Werner Faymanns Rücktritt neuer Bundeskanzler wurde, schied Klug im Mai 2016 aus der Regierung aus. Sein Nachfolger als Verkehrsminister wurde sein Bundeslandskollege Jörg Leichtfried. Bis 8. November 2017 gehörte Klug noch dem Nationalrat als einfacher Abgeordneter an, danach endete seine politische Karriere.

Danach ging er zurück in die Steiermark und dockte als Prokurist bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) an. Am 1. Dezember 2022 schaffte der Ex-Minister dort schließlich einen neuen Karrieresprung: Er wurde neuer GKB-Geschäftsführer. Seither ist er dort für den Bereich Infrastruktur zuständig. Nun unterstützt er also nebenbei noch das Mobilitätsministerium in Wien als Sonderberater.

„Großes Anliegen“
„Ich freue mich, meine Erfahrung künftig auch im Rahmen dieser Beratungsfunktion einbringen zu dürfen. Grenzüberschreitender Eisenbahnverkehr ist ein wesentlicher Schlüssel für die klimafreundliche Mobilität von morgen und für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Es ist mir ein großes Anliegen, an dieser Entwicklung mitwirken zu können“, betonte Klug am Dienstag.

Hanke zeigt sich ob des prominenten Neuzugangs sehr zufrieden. „Klug war selbst in verschiedenen Regierungsämtern tätig und ist sich daher der Herausforderungen bewusst, mit denen wir uns täglich beschäftigen. Er verfügt über umfassende Expertise im Eisenbahnwesen, die er als Geschäftsführer der Graz-Köflach Bahn erworben hat, und über politisches Know-how.“

Zitat Icon

Sein Beitrag ist von unschätzbarem Wert für mein Beraterteam, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau und die Zukunftsfähigkeit des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs.

Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) über Gerald KLug

Gewerkschaft hofft auf rasche Einladung zu Gesprächen
Auch die Gewerkschaft vida begrüßte mittlerweile Klugs Ernennung zum Sonderberater und die damit verbundene verstärkte Aufmerksamkeit für diesen strategisch wichtigen Bereich. Gleichzeitig erwartet sich die Gewerkschaft eine rasche Einladung zu Gesprächen, „um die inhaltlichen Schwerpunkte ohne Verzögerung zu besprechen“.

vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner: „Die Beschäftigten müssen von Beginn an eingebunden werden – nur so stellen wir sicher, dass die Eisenbahn nicht nur ökologisch, sondern auch sozial Vorzeigemodell bleibt.“ Weiters mahnte die vida, dass die hohen österreichischen Standards bei Arbeitsbedingungen und Entlohnung im internationalen Eisenbahnverkehr uneingeschränkt eingehalten werden müssen.

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