Patent aufgetaucht

Werden VWs künftig mit den Augen gesteuert?

Motor
01.10.2025 06:01

Touchflächen am Lenkrad haben die Kunden verärgert, mittlerweile verbaut VW wieder Tasten. Doch jetzt scheinen sie in Wolfsburg vollends in der Kreativkiste übernachtet haben: Sie haben ein Bediensystem patentieren lassen, das mit den Augen gesteuert wird.

Der Grundgedanke ist nachvollziehbar: Moderne Autos bieten immer mehr Funktionen, die sich in verschachtelten Bildschirmmenüs verstecken oder über unzählige Schalter erreichbar sind. Das eine lenkt ab, das andere ist vielen zu unelegant und zu kostenintensiv. VW will mit der Blicksteuerung Ordnung schaffen und das Cockpit aufräumen. Weniger Knöpfe, weniger Touch-Flächen, mehr Übersicht.

Und so kam man bei VW auf die Idee, nur noch ein einziges Bedienelement zu verwenden und dieses mit Blicksteuerung zu kombinieren.

Das System funktioniert nach dem Prinzip „sehen – bedienen - fertig“. Der Fahrer blickt auf das Bauteil, das er ansteuern möchte – den Außenspiegel, das Schiebedach, die Klimaanlage oder die Sitzheizung. Sensoren registrieren den Blick, und per Controller am Lenkrad oder in der Mittelkonsole wird die Funktion aktiviert.

Ein kurzer Blick nach oben und ein Knopfdruck, schon fährt das Glasdach zurück. Ein Seitenblick und eine Bewegung des Steuerpads – der Spiegel verstellt sich. Damit der Fahrer weiß, dass der Blick erkannt wurde, soll es Rückmeldungen über Displays, Soundeffekte oder Vibrationen geben.

Doch Kritiker dürften sofort einwenden: Ist es wirklich sicherer, wenn Fahrer erst eine Funktion anstarren müssen, um sie bedienen zu können? Was passiert, wenn man versehentlich auf das Radio schielt und plötzlich die Musik losdröhnt, obwohl man eigentlich den Scheibenwischer einschalten wollte? Und was, wenn die Sonne blendet und der Blicksensor die Bewegung falsch interpretiert?

Interessant ist auch, dass VW das System von vornherein erweiterbar plant. In den Patentschriften ist von Sprachsteuerung, Gestenerkennung und sogar holografischen Anzeigen die Rede, die mit der Blicksteuerung kombiniert werden könnten. Denkbar wäre auch ein Einsatz im Bereich barrierefreies Fahren – für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit könnte die Technologie einen echten Fortschritt bringen.

Ob es jemals so weit kommt, ist fraglich. Volkswagen musste zuletzt heftige Kritik für seine Touch-Bedienung einstecken und versprach, wieder mehr klassische Knöpfe in seine Fahrzeuge zurückzubringen. Das Blicksystem könnte also genauso gut in der Schublade der „zu verrückten Ideen“ verschwinden wie so viele andere Patente zuvor.

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