Hoher Blutdruck

Studie: Vitamin-D-Mangel macht Blutgefäße steifer

Wissenschaft
17.01.2014 13:47
Ist der Körper lange Zeit mit Vitamin D unterversorgt, dann hat das Veränderungen der Blutgefäße zur Folge. Forscher der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed) Wien haben herausgefunden, dass der Mangel die Adern steifer werden lässt, was erhöhten Blutdruck zur Folgen hat.

Damit Vitamin D in der menschlichen Haut gebildet werden kann, benötigt der Körper die UV-B-Strahlung im Sonnenlicht. Da eine ausreichende Versorgung rein über die Ernährung nur schwer erreicht werden kann, droht vor allem in den Wintermonaten aufgrund der reduzierten Sonneneinstrahlung ein Absinken des Vitaminspiegels. Das erhöht wiederum das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus (Zucker), Autoimmunerkrankungen und Krebs zu erkranken.

Bei Mäusen Rezeptoren ausgeschaltet
Auf welchem molekularem Mechanismus diese Zusammenhänge beruhen, sei bisher aber nicht klar gewesen, so die Vetmed-Forscher. Um diese Prozesse aufzuklären, schalteten sie bei genetisch veränderten Mäusen die Vitamin-D-Rezeptoren aus. Damit konnte das Vitamin seine Wirkung im Körper der Tiere nicht mehr entfalten. Mit einer Spezialdiät stellten die Wissenschaftler zudem sicher, dass es den Nagern außer an Vitamin D an nichts mangelte.

Nach einem Jahr zeigten die Mäuse eine höhere Blutdruckamplitude. Das heißt, der Unterschied zwischen dem Druck in den Adern unmittelbar nach dem Pulsschlag und der Phase, wo er am geringsten ist, fiel größer aus. In Gewebeanalysen zeigte sich, dass in die Hauptschlagader (Aorta) der Tiere mehr Kollagen eingelagert wurde und weniger elastische Fasern vorhanden waren. Zudem wurde dort das Enzym eNOS in geringeren Mengen ausgeschüttet, berichteten die Forscher im Fachmagazin "Journal Molecular Endocrinology".

Stickstoffmonoxid als wichtiger Faktor
"Dieses Enzym wird in der innersten Schicht der Blutgefäße, dem Endothel, gebildet und ist entscheidend für die Regulation des Blutdrucks. Das Enzym produziert nämlich Stickstoffmonoxid (NO), ein wichtiger Faktor für die Entspannung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen. Wird zu wenig NO gebildet, werden die Gefäße immer unflexibler", erklärte die Molekularbiologin Olena Andrukhova.

Als Folge davon können sich die Adern nach dem Pulsschlag nicht mehr so elastisch auf das einströmende Blut einstellen. Das bringt Nachteile, da der Druckanstieg normalerweise durch eine kurzfristige Erhöhung des Volumens der Adern abgefangen wird. "Das führt letztlich zum Bluthochdruck und anderen Kreislauferkrankungen. So steuert Vitamin D indirekt den Blutdruck", so die Wissenschafterin, die mit ihren Kollegen auch Veränderungen in der Herzstruktur und Herzfunktion der Mäuse feststellte.

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