"Wir haben starkes Interesse an der Integration der Westbalkanländer", bekräftigte Kurz seine auch schon auf seinen ersten Auslandsreisen nach Zagreb und Brüssel deponierte Haltung. "Die ganze Region braucht Perspektiven." Was aber nicht bedeute, dass es für Serbien, Montenegro, Mazedonien, den Kosovo oder Albanien Ausnahmen von den Kriterien für die Aufnahme in die EU geben könne.
"Niederlassungsfreiheit nicht infrage zu stellen"
Vom im Zusammenhang mit einer Erweiterung der Union nach Osten beschworenen "Sozialtourismus" will Kurz nicht sprechen. Lieber verwendet er das Wort Armutsmigration: "Die Niederlassungsfreiheit ist nicht infrage zu stellen", beteuerte der Außenminister. Das bedeute aber jene Freiheit, "mir das Land auszusuchen, in dem ich leben will – nicht aber das Sozialsystem, das mir am liebsten ist."
Kurz pries in diesem Zusammenhang das österreichische Modell der Meldepflicht, das die Möglichkeit biete, zu prüfen, ob Zuwanderer "Erwerbsabsicht" oder aber die Möglichkeit hätten, sich finanziell selbst zu erhalten. "Das bietet die Möglichkeit, die Niederlassungsfreiheit sicherzustellen." Als Integrationsminister wies Kurz auch darauf hin, dass die überwiegende Mehrheit der Zuwanderer in Österreich in das heimische Sozialsystem einzahlt – "und zwar wesentlich mehr, als sie aus dem System wieder erhält".
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