Novität in Nepal

Ehemalige “lebende Göttinnen” erhalten nun Pension

Ausland
14.01.2014 16:03
Um ihnen das "normale Leben" zu erleichtern, bekommen ehemalige "lebende Göttinnen" in Nepal ab sofort eine Pension. Alle Frauen, die als Mädchen als Kumari-Gottheit ausgesucht wurden, erhalten ab ihrer Pubertät zehn Jahre lang monatlich 10.000 nepalesische Rupien (rund 74 Euro), erklärte ein Behördenvertreter am Dienstag in Kathmandu.

"Auch wenn die meisten Kumaris aus gutbetuchten Familien kommen, versäumen sie eine wichtige Phase des Lebens und liegen in unserer zunehmend leistungsorientierten Gesellschaft oft zurück", sagte Laxman Aryal. Die Mädchen werden in der Regel im frühesten Kindesalter zur "lebenden Göttin", mit der Pubertät aber verlieren sie diesen Status. Viele ehemalige Kumaris haben Schwierigkeiten, sich im normalen Leben zurechtzufinden.

Abgeschiedenes Leben im Tempelpalast
Die jeweilige "lebende Göttin" führt ein abgeschiedenes Leben in einem Tempelpalast in Kathmandus Altstadt, nur zu ausgewählten religiösen Festen verlässt sie die Mauern. Sie wird nicht nur von den Gläubigen angebetet, sondern ist auch eine beliebte Touristenattraktion. Nachdem die Kumari jahrzehntelang keinerlei Bildung erhalten hatten, urteilte 2008 das Oberste Gericht von Nepal, dass die "lebende Göttin" innerhalb der Palastmauern unterrichtet werden soll.

Mädchen müssen strenge Kriterien erfüllen
Um Kumari zu werden, muss ein Mädchen 32 sehr strenge Kriterien erfüllen. Dazu gehören eine "Brust wie ein Löwe", "Beine wie ein Reh" und das Bestehen diverser Prüfungen. Unter anderem muss sich die kleine Kandidatin allein in einem Raum mit toten Opferbüffeln aufhalten - und darf dabei nicht in Tränen ausbrechen.

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