„G‘schirr und Gscher“

Mit Bleiburger Wiesenmarkt geht der Sommer zu Ende

Kärnten
30.08.2025 18:00

Aber das Wetter hat durchgehalten: Der 632. Wiesenmarkt mit großem Festzug und Pachtzinsübergabe an die Stadtpfarre Bleiburg wurde eröffnet. 

Der feierliche Einzug mit „G’schirr und Gscher“ in Bleiburg erfolgte wie alljährlich unter Glockengeläute. Zahlreiche Vereine, Chöre, Trachtenträger, Blasmusikkapellen, Politiker und tausende Besucher sind gekommen, um beim Festzug des jahrhundertealten Traditionsfestes (632 Jahre) dabei zu sein.

„Das ist herrlich, so lange war der Umzug noch nie“, sagt eine ältere Dame. Ein Ritter hoch zu Ross führte die Hellebardenträger in ihren historischen Landknechtgewändern und Stadtrichter Martin Dobnigg mit der Freyung an der Spitze zur Wiesen. „Die Freyung ist das Symbol des freien Marktens“, so Marktmeister Arthur Ottowitz.

Nicht zu vergessen die historische Pachtzinsübergabe. „Es ist einer der ältesten Rechtsbräuche Europas, im Jahr 1428 hat Stadtrichter Hans Katschnig diesen bedeutsamen Vertrag aufsetzen lassen. Das Recht zum Abhalten des Wiesenmarktes wurde schon 1393 verliehen“, erzählt Ottowitz.

Unter den vielen Fahrgeschäften auch ein Riesenrad.
Unter den vielen Fahrgeschäften auch ein Riesenrad.(Bild: Evelyn Hronek)
Klaus und Corina Tschaitschmann mit Elisas und Mia.
Klaus und Corina Tschaitschmann mit Elisas und Mia.(Bild: Evelyn Hronek)
Ines, Maria, Lisa-Marie und Bettina im Rigelnik-Zelt.
Ines, Maria, Lisa-Marie und Bettina im Rigelnik-Zelt.(Bild: Evelyn Hronek)
Mit G’schirr und Gscher – Bleiburger Wiesenmarkt läuft.
Mit G’schirr und Gscher – Bleiburger Wiesenmarkt läuft.(Bild: Evelyn Hronek)
Werner-Berg-Tracht – Marco, Klaudia und die kleine Livia.
Werner-Berg-Tracht – Marco, Klaudia und die kleine Livia.(Bild: Evelyn Hronek)
Stadtrichter Martin Dobnigg trägt die Freyung zur Wiesen.
Stadtrichter Martin Dobnigg trägt die Freyung zur Wiesen.(Bild: Evelyn Hronek)
Anna und Michael (er ist das erste Mal dabei) freuen sich.
Anna und Michael (er ist das erste Mal dabei) freuen sich.(Bild: Evelyn Hronek)
Josef „Jo“ und Heidi von der Kärntner Landsmannschaft.
Josef „Jo“ und Heidi von der Kärntner Landsmannschaft.(Bild: Evelyn Hronek)

Muskat, Zimt, Gewürznelken, Pfeffer und Münzen
Bürgermeister Stefan Visotschnig überreichte Stadtpfarrer Ivan Olip den Pachtzins. Traditionell im roten Samtbeutel, in welchem Muskat, Zimt, Gewürznelken, Pfeffer und die drei kleinsten Münzen aufbewahrt sind. Olip: „Ich übernehme diesen Zins bereits seit 32 Jahren.“ Der Wiesenmarkt ist für den Pfarrer das Großereignis des Jahres.

Auch für Fahrgeschäftbetreiber, Fieranten, Gastronomen, Wirtschaftsbetriebe wie für die 120.000 Besucher ist die Zeit am Markt wie Festtage des Sommerausklangs. „Wir gehen hierher seit ich denken kann“, sagt Maria Kositz. Michael Dobernig ist das erste Mal da: „Ich bin begeistert, ab sofort immer.“ Kerstin Pertl meint: „Ohne Wiesenmarkt geht kein Jahr zu Ende.“ 

Über 40 Jahre ist Brauhauschef Stefan Breznik als Gastronom beim märktlichen Treiben dabei: „Es ist Stress, aber einer in enger Verbundenheit mit unserer Region, den wir gerne in Kauf nehmen.“ Der Wiesenmarkt-Bieranstich hat ja bereits Freitagabend stattgefunden. Bürgermeister Visotschnig hat während der Marktzeit Unterstützung von „Biergamasta“ Albin Radocha vom Kömmel, der von den Bierdeckeln lacht. „Die gibts nur im Breznik-Zelt“, so das Bleiburger Urvieh. Mittlerweile sind die kuriosen Deckel bei Sammlern weltweit begehrt.“

Einst war der Markt der größte Vieh- und Landmaschinenmarkt und für die Bauern war es die einzige Gelegenheit am Ende des Sommers bestimmte Waren zu erstehen. Für viele ist es noch heute so! Bis Montag Nacht wird eifrig getandelt und gefeiert.

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