Gen ausgeschaltet

Forscher machen Mäuse gegen Fettsucht “immun”

Wissenschaft
19.12.2013 08:15
Schweizer Forschern ist es gelungen, bei Mäusen ein Gen auszuschalten und sie so gegen Fettleibigkeit quasi resistent zu machen. Das Protein, das diese Wirkung verursacht, könnte ein Ansatzpunkt für eine Therapie gegen Adipositas beim Menschen sein, schrieben die Lausanner Wissenschaftler.

Ein Team um Luc Pellerin von der Universität Lausanne (UNIL) hatte Mäuse gezüchtet, bei denen ein Transportprotein namens MCT1 teilweise inaktiv ist. Es dient dazu, Nährstoffe zwischen Helfer- und Nervenzellen passieren zu lassen. Die Tiere waren gesund, hatten aber etwas weniger Fettgewebe als gewöhnliche Mäuse.

Dann fütterten die Forscher die Mäuse zwölf Wochen lang mit sehr zucker- und fettreicher Nahrung. Normale Mäuse nahmen dabei um 17 Prozent an Gewicht zu, Mäuse mit inaktivem MCT1 nur um acht Prozent, wie die Forscher im Online-Fachjournal "PLOS One" berichten. Die genveränderten Mäuse entwickelten zudem keine Fettleber oder Anzeichen von Diabetes Typ 2.

Nager quasi "immun" gegen Fettleibigkeit
Sie waren quasi "immun" gegen Fettleibigkeit, hieß es in der Mitteilung. Kollegen am Universitätsspital Lausanne analysierten auch die Nahrungsaufnahme der Nager. Offenbar beurteilten die genveränderten Mäuse den Brennwert der Nahrung besser und regulierten ihre Energiezufuhr, indem sie weniger der fettreichen Nahrung fraßen.

Die UNIL-Forscher glauben, dass am MCT1-Transporter in Zukunft vielleicht Medikamente gegen Fettleibigkeit ansetzen könnten, zum Beispiel indem das Protein partiell blockiert wird. Allerdings komme das Eiweiß in vielen Geweben und Organen vor, weshalb unerwünschte Nebeneffekte nicht ausgeschlossen werden könnten, schränken die Wissenschaftler ein.

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