Wieder ein tödliches Bergdrama in den Tiroler Bergen: Eine Bergsteigerin entdeckte in den Lechtaler Alpen bei Tarrenz (Bezirk Imst) zunächst diverse Ausrüstungsgegenstände und dann eine Frauenleiche. Die Tote wurde mit dem Polizeihubschrauber geborgen. Die Identität der Frau ist noch unklar.
Eine Wandergruppe war auf dem E4-Wanderweg von der Anhalter Hütte in Richtung Osten über das Hinterbergjoch (2202 Meter) im Gemeindegebiet von Tarrenz unterwegs. Etwa 400 Meter nach dem Hinterbergjoch entdeckte eine Frau der Gruppe unterhalb der Heiterwand-Nordseite in der Nähe des Wandfußes diverse Ausrüstungsgegenstände.
Weg verlassen, Tote entdeckt
Die Bergsteigerin verließ daraufhin den Wanderweg, ging zu den gesichteten Gegenständen und fand in diesem Bereich eine Frauenleiche. Die Wanderin verständigte daraufhin sofort die Polizei.
Es handelt sich dabei um eine fordernde Tour in brüchigem Gratgelände mit Absturzgefahr, für die man bis zu 16 Stunden braucht.
Alpinpolizist Georg Auer
Die Leiche wurde anschließend mit dem Polizeihubschrauber „Libelle Tirol“ mit Unterstützung von Alpinpolizisten auf einer Höhe von circa 2050 Metern mittels Tau geborgen. Erhebungen zum Unfallhergang und zur Identität der Verunglückten seien noch im Gange. Die Frau dürfte jedoch aus dem deutschsprachigen Raum stammen.
500 Meter im freien Fall abgestürzt
„Das Opfer wollte die Heiterwand überschreiten und ist vermutlich am Hahntennjoch gestartet. Es handelt sich dabei um eine fordernde Tour in brüchigem Gratgelände mit Absturzgefahr, für die man bis zu 16 Stunden braucht“, schildert Alpinpolizist Georg Auer im Gespräch mit der „Krone“. Die Frau dürfte rund 500 Meter im freien Fall in die Tiefe gestürzt sein.
Die Heiterwand ist insgesamt 7,5 Kilometer lang und die längste geschlossene Wand in den nördlichen Kalkalpen, die eine Wandhöhe von 2400 Metern nie unterschreitet.
Ähnliches Drama in den Stubaier Alpen
Es ist dies die nächste Tragödie auf den Tiroler Bergen. Am Montag war in den Stubaier Alpen, im Bereich der Hammerspitze, eine männliche Leiche aufgefunden worden. Um wen es sich bei dem Toten handelt, war zunächst ein Rätsel. Seit Mittwoch steht fest: Beim Verunglückten handelt es sich um einen 72-jährigen Urlaubsgast aus Deutschland, wie die „Krone“ erfuhr. Der Wanderer war allein am Berg unterwegs.
Gesucht wurde übrigens nach dem Mann, der am Berg seinen einsamen Tod fand, nachdem andere Alpinisten Alarm geschlagen hatten. Im Bereich des Gipfels hatten diese einen herrenlosen Rucksack und Wanderstöcke entdeckt und somit ein Unglück befürchtet. Die Befürchtung sollte sich bewahrheiten.
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