"Selbstbeschränkung"

Obama verspricht schärfere Regeln für NSA

Ausland
06.12.2013 08:42
US-Präsident Barack Obama will den in die Kritik geratenen US-Geheimdienst NSA schärfer überwachen. Er werde im Jänner Regelungen zur "Selbstbeschränkung" der NSA vorschlagen, sagte Obama in einem Interview des TV-Senders MSNBC am Donnerstag. Zwar hätten die Enthüllungen des NSA-Mitarbeiters Edward Snowden"legitime Besorgnis" ausgelöst, dennoch mache die NSA generell einen guten Job," so Obama.

Der Geheimdienst vermeide ungesetzliche Überwachung in den USA, betonte der US-Präsident. Außerhalb der USA aber seien die Nachrichtendienste "aggressiver". Ausdrücklich fügte Obama hinzu: Dort seien die Dienste auch nicht durch Gesetze eingeschränkt. Einzelheiten zu der geplanten Neuregelung für die NSA nannte Obama nicht. Zunächst wolle er einen unabhängigen Bericht über die Spähpraxis abwarten, der für Mitte Dezember angekündigt ist, erklärte der US-Präsident.

Kein Kommentar zu Handyortung
Zu den neusten Enthüllungen der "Washington Post", wonach die NSA pro Tag Milliarden von Ortsdaten von Handynutzern - siehe Infobox - sammelt, nahm Obama unterdessen nicht Stellung. Der Zeitung zufolge speichern die Geheimdienstler die Aufenthaltsorte Hunderter Millionen Handy-Nutzer. Pro Tag würden weltweit rund fünf Milliarden Datensätze gesammelt, schrieb die Zeitung. US-Beamte bestätigten die Existenz des Programms, äußerten sich aber nicht zu den Zahlen.

Die NSA könne Mobiltelefone überall auf der Welt aufspüren, ihren Bewegungen folgen und Verbindungen zu anderen Handy-Nutzern aufdecken, hieß es unter Berufung auf Unterlagen aus dem Fundus des Informanten Snowden.

Weißes Haus bleibt bei Handyüberwachung vage
Das Weiße Haus nahm dazu nur indirekt Stellung. Geheimdienstbeamte hätten versichert, im Zuge des Programms seien keine Lokalisierungen von Handys in den USA vorsätzlich gespeichert worden, sagte Regierungssprecher Jay Carney am Donnerstag. Allgemein fügte er hinzu, falls es Spannungen mit anderen Ländern wegen der Überwachung gebe, werde dies auf diplomatischem Wege diskutiert.

Die US-Geheimdienstler betonten im Gespräch mit der "Washington Post", dass das Programm rechtmäßig sei. Das Ziel der Überwachung seien "Ziele im Ausland".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele