Fiasko in Paris

Tote Hühner “überschatten” Protest gegen Homo-Ehe

Ausland
05.12.2013 12:16
Vier Festnahmen, vier tote Hühner, empörte Tierschützer - eine Protestaktion von Gegnern der Homo-Ehe in Frankreich ist am Mittwoch grandios fehlgeschlagen. Die Vereinigung "Demo für alle" wollte eigentlich Hunderte Hühner vor der Nationalversammlung in Paris aussetzen. Die Aktion wurde aber zum Fiasko, weil die Tiere die Lastwagen nicht verlassen wollten, in denen sie zum Parlament gebracht worden waren.

Seit Mai erlaubt ein Gesetz in Frankreich Schwulen und Lesben zu heiraten und gemeinsam Kinder zu adoptieren (siehe Infobox). Die Protestbewegung gegen die sogenannte Ehe für alle, die zuvor Hunderttausende Menschen mobilisiert hatte, ist seitdem kaum mehr in Erscheinung getreten - bis zu der bizarren Hühner-Aktion am Mittwoch.

Mit zwei Lastern ließ "Demo für alle" in Paris rund 450 Hühner vor die Nationalversammlung karren. "Wir wollten die Regierung daran erinnern, dass wir nicht einschlafen", so eine der Organisatorinnen der Aktion. Warum dazu ausgerechnet Hühner ausgesetzt werden sollten, konnte die Verantwortliche aber nicht sagen.

Nur ein paar Dutzend verängstigte Hühner rannten schließlich vor der Nationalversammlung herum, Polizisten versuchten teils vergeblich, die Tiere einzufangen (Bilder). Die beiden Lastwagen mit den Tieren machten sich daraufhin auf den Weg zum nahe gelegenen Justizministerium, um das Federvieh dort auszusetzen. Die Ordnungskräfte stoppten die Laster aber, vier Aktivisten von "Demo für alle" wurden wegen Gefährdung des Lebens anderer festgenommen.

Ratlose Polizei bat Tierschützer um Hilfe
Nach Angaben der Tierschutzorganisation von Filmlegende Brigitte Bardot wurden vier Hühner überfahren. "Wir werden Anzeige erstatten, es ist vollkommen verantwortungslos, Tiere auf diese Weise zu benutzen", sagte der Sprecher der Organisation. Demnach hatte die ratlose Polizei bei der Brigitte-Bardot-Stiftung angerufen, damit diese die freilaufenden Hühner wieder einfängt.

Bei "Demo für alle" verteidigte man die bizarre Aktion: "Die Hühner sollten sowieso im Schlachthof enden. Die nicht ausgesetzten Hühner wurden zum Produzenten zurückgebracht."

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