Er sei optimistisch, dass der Abbau ohne Kündigungen durchführbar ist, so Cernko. Dabei sollen vor allem Teilzeitlösungen helfen. "Mir ist es lieber, jemanden zu 50 Prozent im Haus zu haben, als ganz raus", denn so gehe das Know-how der Mitarbeiter nicht verloren, sagte Cernko. Außerdem sei es für die Betroffenen sozial verträglicher. Mitarbeiter, die freiwillig ausscheiden, werde man bei der Neuorientierung unterstützen. Dazu kommt die natürliche Fluktuation.
Millionen in Umbau zu "Smart Bank" investiert
Die Bank werde mit dem Programm "Bank Austria 2020" eine Universalbank bleiben, bekräftigte Cernko. Man müsse aber zwei Bereiche unterschiedlich entwickeln: Das einfache Bankgeschäft - Spareinlagen, Konsumkredite, Überweisungen - müsse sehr kostengünstig abgewickelt werden. Parallel dazu müsse man sich als "Beraterbank" etablieren. In den Umbau zur "Smart Bank" mit technologieunterstützter Beratung investiert die Bank Austria trotz Sparauflagen wie geplant 100 Millionen Euro. Bereits im Sommer war das Aus für 67 von 270 Filialen bekannt gegeben worden. Weitere Filialschließungen soll das aktuelle Sparpaket nicht nach sich ziehen.
Auslöser für die Sparmaßnahmen ist einerseits ein rückläufiges Bankgeschäft in Österreich - laut einer Studie um jährlich gut ein Prozent. Andererseits spürt man die Belastungen durch die Regulierung. Die Bank muss wegen neuer Bestimmungen (Basel III) mehr Eigenkapital haben, Kapitalgeber verlangen aber immer noch zehn Prozent Rendite. Außerdem müssen Abwicklungsfonds und Einlagensicherung dotiert werden. Alles zusammen koste die ganze österreichische Bankenlandschaft im Jahr 6,7 Milliarden, die Bank Austria im Österreich-Geschäft alleine 270 Millionen Euro, rechnete Cernko vor.
Bankenabgabe als Jobkiller
Dazu kommen noch 97 Millionen für die Bankenabgabe. Diese alleine macht daher mehr aus, als die Bank jetzt im Personalbereich einspart. "97 Millionen entspricht etwa 1.200 Jobs", fasst es Cernko zusammen. Es sei klar, dass die Abgabe Jobs kostet. Er könne nicht glauben, dass es in Österreich "auch nur einen Politiker gibt, der sagt, 1.200 Jobs sind mir Wurst".
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