

Das Kärntner Maltatal heißt seit jeher „Malontina“ – die Steingegend. Jenseits von schroffen Felsen, tosenden Wasserfällen und weiten Höhen offenbart die Region auch stille Momente und reiche Geschichte.
Obwohl es nichts mit der Mittelmeerinsel Malta zu tun hat, ist Wasser im Maltatal reichlich vorhanden – so viel, dass das Tal in der Region Katschberg in Kärnten als „Tal der stürzenden Wasser“ bekannt ist. Im Frühjahr rauschen hier über 200 Wasserfälle wild und kraftvoll über die Granitstufen, allen voran der Fallbach mit seiner beeindruckenden 220 Meter hohen Kaskade. Ein Spazierweg führt direkt vorbei an einem schönen Wassererlebnispark ganz nah an den imposanten Wasserfall heran.
Adrenalinschub gefällig?
Wer den Nervenkitzel sucht, wagt sich an den Fallbach-Klettersteig – eine Gratwanderung über Eisenklammern, Seilbrücken und schroffe Felsen, bei der man das berauschende Gefühl hat, mitten in der Gischt zu schweben.
Doch es ist nicht nur das Spektakuläre, das dieses Tal prägt, sondern auch das Sanfte und Stille. Und so war für mich das erste Geräusch in der Region nicht das Tosen eines Wasserfalls, sondern das genüssliche Schnauben eines Esels. Über hundert Langohren leben im Eselpark Maltatal, eingebettet zwischen Streichelgehege und Wildblumenwiesen. Das idyllische Ausflugsziel ist ein behütetes Refugium für gerettete Esel und andere Tiere geworden.
Kein Lärm, kein Empfang
Wer ganz abschalten möchte, findet weiter taleinwärts einen besonderen Pfad, der Stille spürbar macht: den Wassergedankenweg. Der Steig begleitet den plätschernden Gößbach durch eine verwunschene Schlucht zu Aussichtsplattformen. Kein Lärm, kein Empfang. An 18 Stationen laden Zitate zum Innehalten ein – mal philosophisch, mal schlicht: „Wasser is Leben“.
Am Rande des Abgrunds
Ein paar Kilometer weiter zieht sich die Malta Hochalmstraße in die Berge. Vierzehn Kilometer Kurven, elf Tunnel, Galerien aus Stein und immer wieder spektakuläre Ausblicke. Am Ende erhebt sich die Kölnbreinsperre – mit 200 Metern die höchste Staumauer Österreichs. Dahinter liegt der Stausee, ruhig eingebettet in die Berglandschaft, sein Wasser schimmert je nach Licht smaragdgrün oder stahlblau. Wer den Mut hat, tritt auf den gläsernen Airwalk hinaus, der wie ein Sprungbrett über dem Abgrund steht. Der Blick reicht tief hinunter – und weit hinauf in eine Landschaft, die zum Weitergehen einlädt.
Von der Staumauer aus führt ein angenehmer Weg in gut zwei Stunden zur Osnabrücker Hütte auf 2.026 Metern. Oben angekommen, weitet sich der Blick ins Ankogelmassiv. Bei dieser Aussicht lässt sich der Kaiserschmarrn auf der Terrasse mit einem Glas Aperol wunderbar genießen.


Mittelalter und Moderne
Zurück im Tal, am südlichen Ausgang, liegt Gmünd. Eine Kleinstadt mit mittelalterlichem Kern: enge Gassen, Laubengänge, Kopfsteinpflaster. Das spätgotische Rathaus prägt den Hauptplatz, die Bürgerhäuser zeigen traditionelle Fassaden und liebevolle Details.
Zwischen den alten Mauern hat sich eine lebendige Kulturszene etabliert. Kleine Galerien, Kunsthandwerksläden und Cafés schaffen Raum für Begegnung. Besonders zieht das Porsche Museum Besucher an – hier begann einst die Geschichte der legendären Sportwagenmarke.


Im Mai 2025 öffnete das neue Kunsthaus Gmünd seine Türen. Das spätgotische Gebäude wurde mit Unterstützung der Hans-Peter-Haselsteiner-Stiftung behutsam renoviert. Zehn lichtdurchflutete Galerieräume, eine Bibliothek und ein Auditorium bieten Platz für Kunst und Austausch. Bis 5. Oktober sind mehr als 120 Werke des britischen Ausnahmekünstlers David Hockney zu sehen.
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