Kärntens größte Bergrettungsortsstelle Klagenfurt war seit ihrer Gründung noch nie in einer eigenen Einsatzzentrale untergebracht. Doch die langjährige Odyssee hat ein Ende gefunden. In Zukunft können sich die Ehrenamtlichen in Ebenthal niederlassen.
Es wird das Jahr 1948 geschrieben: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellt sich nicht nur die ganze Republik wieder auf neue Beine, sondern auch die Hilfsorganisationen. Darunter die Bergrettung in Klagenfurt, die von Fritz Havranek und anderen begeisterten Bergsteigern aus der Taufe gehoben wird. Und damals stand die Zusammenarbeit mit den britischen Besatzern im Fokus. Die Kärntner Alpinisten bildeten die Soldaten im alpinen Rettungswesen aus, wodurch die Bergretter auch einen Lastwagen von den Briten für ihre Einsatzfahrten erhielten. Doch was den Ehrenamtlichen seit damals fehlt, ist eine fixe Bleibe.
Eine lange Herbergssuche
Obwohl im Laufe der Jahrzehnte der Klagenfurter Bergrettung Räumlichkeiten in der Landesfeuerwehrschule zur Verfügung gestellt wurden, reichte irgendwann der Platz einfach nicht mehr aus und die Retter mussten in zwei Container ausweichen. Kein wahrlicher Motivationsschub für die über 95 Mitglieder der Einsatzorganisation. „Daher haben wir fieberhaft nach einem neuen Zuhause gesucht“, sagt Ortsstellenleiter Kurt Müller im Gespräch mit der „Krone“. Doch die Suche schien vergeblich. Bis die Helfer sich mit ihrem Dilemma an Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner wandten.
Der Landesrat – sichtlich irritiert von den Zuständen – konnte gemeinsam mit der Ortsstelle dann innerhalb eines Tages auch die Lösung finden: eine Kooperation mit der Gemeinde Ebenthal.
Wir konnten ohne großen Aufwand und in Eigenregie die Räumlichkeiten umbauen.
Ortsstellenleiter Kurt Müller
Denn genau dort standen die Räumlichkeiten des Bauhofes zur Verfügung. Bürgermeister Christian Orasch, selbst begeisterter Feuerwehrmann, konnte für die Idee rasch gewonnen werden: „Der Bauhof wurde nach Pfaffendorf übersiedelt und so konnten wir der Ortsstelle eine große Garage anbieten. Auch ein Mehrzweckraum für Schulungen und Vorträge bzw. Versammlungen war in dieser Vereinbarung inkludiert.“
Gut gerüstet für die Zukunft
Damit haben die ehrenamtlichen Retter nicht nur eine neue Heimat gefunden, sondern auch einen Schulungsort für die steigenden Einsätze. „Wir legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung, die vier Jahre dauert“, sagt der ehemalige Ortsstellenleiter Reinhold Dörflinger. Und immerhin hat die Ortsstelle Klagenfurt das größte Einsatzgebiet Kärntens, mit 1450 Quadratmetern und 31 Gemeinden, abzudecken.
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