Heiß und immer heißer

Alarmstufe Rot: Experten warnen Regierung

Innenpolitik
04.07.2025 05:55

Der Sommer bringt wie erwartet Hitzerekorde. Die Klima-Problematik wird immer dringlicher. Die Wissenschaft hält fest: „Die Politiker haben das Problem noch immer nicht verstanden.“

Es wird heiß und heißer, vor allem in dieser Woche war dies in Stadt und Land spürbar. 40 Grad im Sommer dürften künftig nicht mehr die Ausnahme sein, sagen Wissenschaftler wie der steirische Geophysiker Gottfried Kirchengast: „Wenn wir noch Jahrzehnte so weitermachen, könnten uns bis zu 50 Grad drohen.“

Die EU hat als Ziel ausgegeben, die Treibhausgasemissionen bis 2040 drastisch zu senken. Ab 2036 sollen bis zu drei Prozent der Werte aus den 1990er-Jahren ausgeglichen werden, 2050 will man klimaneutral werden. Im Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und NEOS steht das ambitionierte Ziel mit 2040 festgeschrieben. Man schwächt nun ab.

Man müsse flexibel sein bei verschiedenen Bereichen, sagte ÖVP-Klimaminister Norbert Totschnig bei Ö1. 2040 sei nicht die Pflicht, sondern die Kür. Man müsse sich an die EU-Vorgaben halten. Die Wirtschaft müsse schließlich wettbewerbsfähig bleiben.

„Die Politik hat es noch immer nicht verstanden“
Das sorgt in Expertenkreisen für Empörung. Klimaforscherin und „Krone“-Kolumnistin Helga Kromp-Kolb findet klare Worte: „Die Politiker haben die Dringlichkeit offenbar noch immer nicht verstanden. Österreich ist definitiv nicht gut unterwegs.“ Sollte man beim Klimaschutz auf die Bremse treten, so werde man nicht Wettbewerbsfähigkeit sichern, „sondern ebendiese verspielen“.

Die Professorin hält generell fest, dass die Politik keine Ziele definitiv definiere. „So kann man sie auch nicht erreichen. Ich orte Ziellosigkeit statt Flexibilität.“ Generell bekommt man den Eindruck, als sei die Klimaproblematik trotz quasi täglich vermittelter Deutlichkeit nicht wirklich weit oben auf der Prioritätenliste.

„Verschieben des Problems“
Helga Kromp-Kolb verweist auf bereits vernünftige Pläne der Parteien. „Allerdings sind die in irgendwelchen Laden verschwunden. Auch gibt es keinen Klimabeirat. So einen gab es einmal unter Kanzler Gusenbauer. Der war allerdings nur kurz im Amt.“

Der Vorstoß der EU sieht nun vor: Wer künftig mehr Emissionen verursacht als vorgeschrieben, der muss Verschmutzungsrechte zukaufen. Wer klimafreundlicher produziert, kann überschüssige Zertifikate am Markt verkaufen oder sie in die nächste Periode mit übernehmen. Nun wird dies ausgehandelt. ÖVP-Minister Totschnig sieht das Konzept positiv. Unabhängig vom Ausgang steht für Klimaforscherin Kromp-Kolb fest: „Die Intention der EU ist gut. Aber ich fürchte, das wird nur ein weiteres Verschieben des grundlegenden Problems.“

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