Nun fällt auch der beliebte Weihnachtsmarkt in Neunkirchen (Niederösterreich) dem Rotstift zum Opfer. Weitere Sparmaßnahmen folgen bis Herbst, denn sonst könnte es passieren, dass Neunkirchen unter Fremdverwaltung des Landes gestellt werden. Und das versucht man nun mit aller Kraft zu verhindern.
Erst fiel die Gesundheitsmesse aus, dann wurden Parkgebühren für E-Autos eingeführt und jetzt kam auch noch die Absage des beliebten Adventmarktes im Stadtpark – Neunkirchen muss gerade jede Möglichkeit nutzen, um zu sparen.
Bürgermeisterin Klaudia Osztovics zeigt sich geknickt. „Wir müssen darauf achten, unsere Finanzen wieder in den Griff zu bekommen.“ Denn das Land schaut Neunkirchen als Sanierungsgemeinde nun genau auf die Finger. Bis zum Herbst muss ein Konzept vorgelegt werden. „Momentan stellen wir alles infrage“, bestätigt auch ÖVP-Finanzstadtrat Peter Teix. Die Schulden belaufen sich derzeit auf rund 32 Millionen Euro.
Weitere drastische Sparmaßnahmen werden folgen
Welche Einsparungen noch anstehen, werde in den nächsten Wochen weiterverhandelt. „Wenn wir nicht drastische Maßnahmen vorschlagen, kommen wir unter Fremdverwaltung“, bestätigt auch FPÖ-Vizebürgermeister Marcus Berlosnig: „Und dann ist der Gemeinderat nicht mehr beschlussfähig.“
Wir sind sehr daran interessiert, dass sich die Gemeinde selbst verwaltet. Und das wollen wir im Herbst noch auf die Reihe kriegen.
ÖVP-Bürgermeisterin Klaudia Osztovics
Bild: Seebacher Doris
Günther Kautz von der SPÖ-Opposition zeigt sich überrascht von der Absage des Adventmarktes: „Mit uns redet ja keiner. Seit dem Bürgermeisterwechsel gibt es keine Informationen mehr.“ Seiner Meinung nach ist der aufgeblähte Verwaltungsapparat Hauptgrund für die finanzielle Misere.
Um die Finanzen zu regeln, müsste man sich mehr Zeit nehmen. Und vielleicht auch einmal persönlich nach St. Pölten fahren, um dort vorzusprechen.
Günther Kautz, SPÖ-Stadtrat Neunkirchen
Bild: Seebacher Doris
Trotz Spardruck verspricht die Bürgermeisterin: „Über Musikschule, Museum, Bücherei oder Bad brauchen wir gar nicht zu diskutieren, auch nicht über Kündigungen“.
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