"Dies ist ein bedeutsamer Tag, von dem viele dachten und einige fürchteten, dass er niemals erreicht wird", sagte Irlands Finanzminister Michael Noonan am Donnerstag. Unklar ist weiterhin, ob sich der Inselstaat nach dem Auslaufen des Rettungspakets Mitte Dezember um eine Sicherheits-Kreditlinie bemüht. Laut Noonan wurde noch keine Entscheidung getroffen. Dies werde aber vor dem 15. Dezember passieren.
Irlands Regierungschef Enda Kenny hatte bereits Mitte Oktober angekündigt, sein Land wolle nach Auslaufen des internationalen Hilfsprogramms am Jahresende den Euro-Rettungsschirm verlassen. Das einst als "keltischer Tiger" bezeichnete Irland hatte ab Mitte der 90er-Jahre ein Jahrzehnt lang zweistellige Wachstumsraten erzielt. Die weltweite Finanzkrise von 2008 stürzte das EU-Mitglied aber ebenfalls in Finanznöte.
Ehemaliger EU-Musterschüler ist nun Vorbild für Krisenstaaten
Der Inselstaat musste im November 2010 als zweites Euro-Land nach Griechenland Hilfen aus dem Rettungsschirm in Anspruch nehmen. Die stetig wachsenden Schulden der Banken waren nach dem Platzen der Immobilienblase nicht länger tragbar. Bei der Bewältigung der Krise galt das Land, das wegen seiner Wirtschaftskraft lange als "keltischer Tiger" bezeichnet wurde, stets als Musterschüler. Die EU benötigt den irischen Erfolg dringend, soll er doch beweisen, dass die Forderungen nach Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen Früchte tragen.
Noch immer viele große Herausforderungen
Trotz der frohen Botschaft sind die Herausforderungen für den Inselstaat noch enorm. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 13 Prozent und der private Konsum dümpelt seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau. Die Häuserpreise liegen weiterhin bei etwa nur der Hälfte ihrer in der Hochphase 2007 erreichten Werte. Am Kapitalmarkt scheint Irland trotzdem das Vertrauen wiedergefunden zu haben. Im März hatte der Inselstaat den Markt erfolgreich mit einer zehnjährigen Anleihe angezapft.
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