Salzburgs Stadt-Tauben haben zunehmend mit den dramatischen Auswirkungen monatelanger illegaler Fütterungen zu kämpfen. Die vermeintliche Tierliebe schlägt nun in Tierleid um: Die Vögel werden zunehmend krank und fallweise zu dick und träge, um Autos auszuweichen.
Vermutlich meinten es die Tierfreunde in der Stadt Salzburg nur gut: Seit Monaten füttern Aktivisten mehrmals täglich Tauben an verschiedenen Plätzen in der Stadt Salzburg. Doch die vermeintliche Tierliebe ist mittlerweile in unerträgliches Tierleid umgeschlagen.
Neuer „Wohlstand“ bringt mehr Zeit für Fortpflanzung
Die extrem anpassungsfähigen Tiere haben sich schnell an den neuen „Wohlstand“ gewöhnt. Auf natürliche Nahrungssuche müssen sie sich nicht mehr begeben, sie haben nun mehr Zeit für ihre Fortpflanzung.
Die Folgen der Wohlstandsverwahrlosung: Die Tiere leiden zusehend an Bewegungsarmut und Vitaminmangel. Ähnlich wie bei Menschen resultiert daraus eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Diese verbreiten sich unter vielen Tauben umso schneller.
Kampf um die wenigen Brutplätze
Und noch ein weiteres großes Problem ziehen die zahlreichen Tauben mit sich: Sie müssen um die wenigen geeigneten Brutplätze in der Stadt konkurrieren und drängen sich unter schlechten hygienischen Bedingungen und unter dauerndem Stress eng zusammen.
Wenn die Vögel neben einer viel befahrenen Straße gefüttert werden, ist das Risiko natürlich höher, dass sie auch vor Autos landen.
Jakob Pöhacker, ornithologische Arbeitsgemeinschaft im Haus der Natur
Ein weiteres Problem sticht Jakob Pöhacker von der ornithologischen Arbeitsgemeinschaft im Haus der Natur ins Auge: „Durch das Füttern gewöhnen sich Tauben an die Menschen. Wenn die Vögel noch dazu neben einer viel befahrenen Straße gefüttert werden, ist das Risiko natürlich höher, dass sie auch vor Autos landen“, mahnt er. Denn auch dieses Bild zeigt sich beispielsweise im Bahnhofsgebiet immer öfter: Die Tiere sterben qualvoll, weil sie Autos oder Busse einfach unterschätzen.
Um das Tierleid einzudämmen, verschärfte die Stadt Salzburg deshalb Maßnahmen zum Fütterungsverbot. „Bei den letzten Kontrollen konnten keine massiven Fütterungen mehr festgestellt werden“, berichtet Vizebürgermeister Florian Kreibich (ÖVP).
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