Seit Mittwoch muss sich ein 38-jähriger Autofahrer wegen schwerer Körperverletzung am Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) verantworten. Er soll im Februar einen Mann vom E-Scooter gerissen und dabei schwer verletzt haben.
Auch zwei Monate nach der Operation ist das Opfer noch im Krankenstand. An den schmerzhaften Vorfall mit dem Angeklagten erinnert sich der 28-jährige Angestellte ganz genau. „Es war der 3. Februar, so gegen 21 Uhr. Ich hatte gerade meinen Spätdienst beendet und fuhr mit meinem E-Scooter auf dem Fahrradweg in der Radetzkystraße nach Hause, als mich plötzlich jemand zu Boden riss. Ich wusste gar nicht, was los ist, und fragte den Kontrahenten nach dem Grund für sein aggressives Verhalten. Da behauptete er, ich hätte ihn zuvor beleidigt. Was ja gar nicht stimmt.“
Schlag ins Gesicht
Dann habe ihm der Angeklagte auch noch einen Schlag ins Gesicht versetzt. Nach einer gegenseitigen Schubserei habe ihn der Autofahrer umklammert und ihm „den Körper verdreht“, begründet der 28-Jährige den dadurch erlittenen Kreuzbandriss. Statt sich um ihn zu kümmern, sei der Mann einfach wieder ins Auto gestiegen und davongefahren, echauffiert sich das Opfer.
Anders die Version des sechsfach vorbestraften Kontrahenten. „Er war auf dem E-Scooter ohne Licht unterwegs und hatte das Handy in der Hand. Als ich ihn darauf hinwies, aufgrund der Dunkelheit das Licht einzuschalten, beschimpfte er mich.“ Kurz darauf sei er dem „Unbeleuchteten“ erneut begegnet. Wieder habe er ihn auf sein gefährliches Verkehrsverhalten hingewiesen.
Augenzeuge ist gefragt
Dann sei die Sache eskaliert, weil das Opfer ihn beleidigt habe. Weshalb sich der 30-Jährige nur teilweise schuldig bekennt. So steht Aussage gegen Aussage. Zur Wahrheitsfindung beitragen soll ein Augenzeuge, der die Tat von seinem Schlafzimmerfenster aus beobachtet haben will. Im Falle eines Schuldspruchs wegen schwerer Körperverletzung drohen dem Angeklagten bis zu drei Jahre Gefängnis.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.