Tatort: Lehener Park

Mit Messer die „Ehre“ der Mutter verteidigt

Salzburg
04.06.2025 10:00

Zur Aussprache trafen sich zwei Russen (51, 53) Mitte Februar im berühmt-berüchtigten Lehener Park in Salzburg. Ein Messer war im Spiel. Nun müssen beide vor die Geschworenen treten. Die Staatsanwaltschaft ortet beim Jüngeren eine Tötungsabsicht, welche der Verteidiger bestreitet.

Und wieder wurde der Lehener Park im gleichnamigen Salzburger Stadtteil zum Tatort einer Bluttat. Und wie auch einige Male zuvor war bei der Konfrontation ein Messer im Spiel. Zwei Russen (51, 53) mit tschetschenischem Background hatten sich laut Anklage der Staatsanwaltschaft am 14. Februar für eine Aussprache verabredet.

Beide kannten sich offenbar schon länger – der Ältere hatte auch einem Angehörigen des Jüngeren bei der Vermietung einer Wohnung geholfen. Womöglich aufgrund von Mietproblemen forderte der 53-Jährige ein Treffen mit dem 51-Jährigen. Doch das Treffen im mittlerweile berühmt-berüchtigten städtischen Erholungsraum eskalierte.

Ein städtischer Erholungsraum, der „allen Menschen Freude“ machen soll.
Ein städtischer Erholungsraum, der „allen Menschen Freude“ machen soll.(Bild: Tröster Andreas)

Lebensgefährliche Stichverletzungen
Der 53-Jährige holte ein 22 Zentimeter langes Küchenmesser hervor, fuchtelte damit herum und verlor es aus seiner Hand. Der 51-Jährige griff sich die Waffe, während der Kontrahent sie zurückwollte. Diese Auseinandersetzung gipfelte in Faustschlägen und einem Messer-Angriff: Der 53-Jährige erlitt laut der Anklage Stichverletzungen im Bereich der Brust, Rücken und einen Durchstich des Oberarms.

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Mein Mandant wurde bei dem Vorfall im Lehener Park selbst auch angegriffen und wollte dabei mit Sicherheit nicht töten.

Verteidiger Kurt Jelinek im „Krone“-Gespräch

Die Gerichtsmediziner werteten diese Verletzungen als lebensgefährlich – deshalb wirft die Anklagebehörde dem 51-Jährigen Mordversuch vor. Der Ältere dagegen wurde wegen schwerer Körperverletzung angeklagt.

Das Motiv ist nicht ganz klar. In bisherigen Vernehmungen räumte der bislang unbescholtene 53-Jährige die Stiche ein, meinte dabei auch, dass sein Kontrahent die „Ehre“ seiner Mutter verletzte.

Belastet werden beide durch mehrere Zeugen. Der wegen versuchten Mordes angeklagte Russe wird durch Kurt Jelinek verteidigt. Bei einer Verurteilung drohen zehn bis 20 Jahre oder lebenslänglich. 

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