Für die pädagogischen Fachkräfte in den oberösterreichischen Kindergärten gibt es aktuell nur die Verpflichtung, Erste-Hilfe-Kurse zu absolvieren. Neos-Abgeordnete Julia Bammer will eine Änderung und verpflichtende Kinder-Notfallkurse – für alle!
Wenn die Gmundner Neos-Abgeordnete Julia Bammer über dieses Thema spricht, wird sie richtig emotional. Sie selbst war einmal dabei, als ein Bub bei einem Ausflug mit dem Kindergarten schwer verunglückte. „Gott sei Dank war ein Vater dabei, der Unfallchirurg ist. Gemeinsam mit einem Notfallsanitäter – ebenfalls ein Papa – gelang es, dem Kind das Leben zu retten“, erzählt die Mutter, die ihr Anliegen am Donnerstag in der Sitzung des Landtags zum Thema machen wird.
Laut dem oö. Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz müssen pädagogische Fachkräfte einen „normalen Erste-Hilfe-Kurs“ absolvieren – spezielle Kinder-Notfallkurse sind weder für Krabbelstuben, Kindergärten noch für Volksschulen verpflichtend vorgesehen. In der Volksschule fehlt sogar eine Auffrischungspflicht.
Wenn mein Kind in einer Krabbelstube, einem Kindergarten, bei Tageseltern oder in der Volksschule ist, muss ich mich darauf verlassen können, dass im Notfall sofort richtig reagiert wird.
Landtagsabgeordnete Julia Bammer, Neos
Julia Bammer sagt zur „OÖ-Krone“: „Wenn mein Kind in einer Krabbelstube, einem Kindergarten, bei Tageseltern oder in der Volksschule ist, muss ich mich darauf verlassen können, dass im Notfall sofort richtig reagiert wird.“ Politisch zuständig ist Gesundheits-, Frauen- und Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP). Sie hat die Vision, Oberösterreich zum „Kinderland Nr. 1“ zu machen – weshalb die Neos- Politikerin schon jetzt davon ausgeht, mit ihrem Antrag Erfolg zu haben.
Bammer möchte in einer mündlichen Anfrage am Donnerstag von LH-Stellvertreterin Haberlander wissen, warum bisher keine verbindlichen Regelungen für spezielle Kinder-Notfallkurse eingeführt wurden – und ob entsprechende Maßnahmen geplant sind. „Wir dürfen nicht warten, bis ein tragischer Anlassfall passiert. Es braucht jetzt den politischen Willen, unsere Kinder im Notfall bestmöglich zu schützen“, sagt Bammer, die sich vorstellen kann, dass die Schulungen vom Roten Kreuz, dem Samariterbund oder ähnlichen Organisationen abgewickelt werden können.
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