Israels Regierung betont immer wieder, dass alle noch in den Fängen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas befindlichen Geiseln befreit würden. Der Widerstand gegen Premier Benjamin Netanyahus Kurs im Gazastreifen wird unterdessen weltweit größer. Nun hat Netanyahu seine Bereitschaft signalisiert, die Waffen erneut schweigen zu lassen.
Nach Angaben des Weißen Hauses hat der 75-jährige Regierungschef dem von den USA vorgelegten Plan für eine Waffenruhe zugestimmt. Der Vorschlag sieht laut Medienberichten eine 60-tägige Waffenruhe im Gaza-Krieg vor. Demnach sollten zehn im Gazastreifen festgehaltene Geiseln in zwei Schritten binnen einer Woche freigelassen werden, hieß es in mehreren Berichten. Zudem sollten die Leichen von 18 Verschleppten übergeben werden. Im Gegenzug sollten erneut palästinensische Häftlinge freikommen.
Den Berichten zufolge sollen während der zweimonatigen Waffenruhe Gespräche über ein Ende des Gaza-Kriegs geführt werden. Im Falle einer Einigung zwischen Israel und der Hamas sollten die restlichen Geiseln und die sterblichen Überreste von Verschleppten übergeben werden.
Mindestens 20 Geiseln sollen noch am Leben sein
Nach israelischen Angaben befinden sich derzeit noch mindestens 20 lebende Geiseln im Gazastreifen. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch am Leben sind. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten in dem abgeriegelten Gebiet mit unzähligen unterirdischen Tunnelanlagen. Die Hamas selbst prüft derzeit noch den US-Vorschlag.
Das vom US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff übermittelte Papier sieht zudem vor, dass die Hilfslieferungen im Gazastreifen erneut von den Vereinten Nationen und den internationalen Hilfsorganisationen übernommen werden. Die israelische Armee soll sich wieder auf die Positionen vor Beginn der jüngsten Offensive im März zurückziehen, wie es weiter heißt.
Humanitäre Hilfe rollt wieder
Israel hatte im März alle Hilfslieferungen blockiert und kurz darauf auch die Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Damit sollte der Druck auf die Terrororganisation erhöht werden, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Nach UNO-Angaben hungern Menschen in dem Gebiet. Es fehlten Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs. Israel behauptete, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern. Die Regierung beschuldigt die Hamas, diese zu stehlen, um damit Geld zu machen, was die Organisation bestreitet. Auch die UNO sagt, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt.
Mittlerweile rollen wieder die Laster mit den Hilfsgütern, bei der Verteilung kommt es aber immer wieder zu gefährlichen Plünderungen und Gedränge. Dabei sind laut palästinensischen Angaben bereits mehrere Menschen getötet worden.
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