US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu davor gewarnt, die Atomgespräche mit dem Iran zu stören. Er halte dies im Moment für unangemessen, weil man einer Lösung sehr nahe sei, sagte Trump.
Aktuell gehe er davon aus, dass die iranische Führung einen Deal eingehen wolle und ein Abkommen eine Menge Menschenleben rette. Die US-Regierung will das iranische Atomprogramm beschneiden, weil sie befürchtet, dass andernfalls Atomwaffen gebaut werden könnten. Die iranische Führung hat das mehrfach dementiert und mitgeteilt, Kernenergie nur friedlich zu nutzen.
Er wolle ein „sehr starkes Dokument“ aushandeln, das es den US-Behörden ermögliche, Inspektionen durchzuführen und Dinge zu zerstören, sagte Trump. Menschen würden dabei nicht getötet werden. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach das Weiße Haus befürchtet, dass Israels Armee die Atomanlagen im Iran noch während der Verhandlungen angreifen könnte. Ein Sprecher Netanyahus wies das zurück.
Angespanntes Telefonat
Mindestens ein Telefonat zwischen Trump und Netanyahu soll in den vergangenen Tagen angespannt gewesen sein. Der US-Präsident war in seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich die iranische Regierung nicht mehr an die Auflagen.
Laut Teheraner Regierungskreisen könnte das Land nun einen befristeten Verzicht auf die Urananreicherung einräumen – allerdings nur, wenn die eingefrorenen Vermögen der Islamischen Republik wieder freigegeben werden. Zudem müsse die US-Regierung das Recht anerkennen, Uran für zivile Zwecke zu bearbeiten.
Hochangereicherte Uranbestände im Ausland?
Ein Teil der hochangereicherten Bestände könnte ins Ausland verschifft oder in Brennstoffplatten umgewandelt werden. Die Gespräche zwischen dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi und Trumps Nahost-Beauftragtem Steve Witkoff stecken nach fünf Runden in der Sackgasse.
Hoch angereichertes Uran gilt als Vorstufe beim Bau von Atombomben. Trump hatte die Verhandlungen mit dem Iran Anfang des Jahres wieder aufgenommen und im Falle des Scheiterns mit Militärschlägen gedroht.
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