Mobiles Bleigewitter

“Killzone: Mercenary” – Geld regiert die Alienwelt

Spiele
30.09.2013 12:25
Auf Helghan ist die Hölle los: In grafisch eindrucksvoller Pracht zeigt "Killzone: Mercenary", dass anspruchsvolles Ego-Shooting auf mobilen Konsolen ein fantastisches Vergnügen sein kann. Mittels PS Vita ballert man sich als Söldner durch Scharen schwarz vermummter Maskenmänner. Die üppige Kulisse tröstet dabei schlagartig über das schlauchartige Leveldesign hinweg. Schade nur, dass der Kampagnenspaß nach rund fünf Stunden schon zu Ende ist.

War in der "Killzone"-Trilogie bislang stets der Kampf für eine - mehr oder weniger - gerechte Sache die treibende Kraft, die den Helden durchs Feuer gehen ließ, dreht sich nun für den Ex-UCA-Soldaten Arren Danner alles ums Geld. "Rein, raus, Scheck einlösen", bringt es der Auftraggeber auf den Punkt.

Als kampferprobter Söldner der Phantom Talon Corp. nimmt man Aufträge sowohl von der eigenen Spezies als auch von den nun ihrerseits invasionsgeplagten Helghan-Aliens an. Denn das Blatt hat sich gewendet, die Schlacht tobt nun nicht mehr auf der Erde, sondern auf dem Planeten der einstigen Aggressoren.

Per Wingsuit von Haus zu Haus
Doch der Blick über Kimme und Korn fällt beizeiten schwer, wird man doch immer wieder von der farbenfrohen Kulisse und liebevoll gestalteten Details abgelenkt. Entspannt genießen lassen sich die grafischen Highlights auch in einer von zahllosen Zwischensequenzen, die sich nahtlos in die gescripteten Levels einfügen. So kann man etwa während eines Wingsuit-Fluges zwischen zwei Wolkenkratzern oder bei einer Bootsfahrt zwischen Schlachtkreuzer-Wracks die Aussicht genießen – aktiv steuern lässt sich dabei aber nur die Blickrichtung.

Doch genug von Optik und Aufmachung und ran an die Kanonen: Getreu der "Killzone"-Philosophie ist zwar das Waffenarsenal gut gefüllt, Munition aber stets ein knappes Gut. Zwar lässt sich das durch konsequentes Plündern der gegnerischen Überreste kompensieren, trotzdem bleibt der Gang zu den Waffenläden eines abgebrühten, aber derb-komischen Händlers namens Blackjack nicht erspart. Dieser unterhält eine Vielzahl von Outlet-Stores, die einem in Form von großen Boxen in den Missionen regelmäßig unterkommen.

Vanguard-Drohnen als starke Verhandlungspartner
Dort findet man - gegen das entsprechende Kleingeld, versteht sich - alles, was das Söldnerherz der Zukunft begehrt. Neben den üblichen Vertretern der bleiverteilenden Zunft sollte sich der Killer von Welt aber auf jeden Fall eine der sogenannten Vanguards zulegen: Eine dieser Drohnen kann man dann ins Feld schicken und die Gegner mittels scharf geschliffener Kneifzange dezimieren. Auch als blitzeschleudernde Beschützer taugen die schwebenden Gadgets und bieten noch eine Reihe anderer unterhaltsamer Bösartigkeiten.

Das Spiel selbst läuft durchwegs sehr flüssig. Handlungshappen und blutige Einsätze wechseln einander auf harmonische Weise ab. Die Steuerung mittels beider Ministicks klappt hervorragend, was auch bitter nötig ist, da die Auto-Aim-Funktion - falls von Hand aktiviert - auch nur minimale Hilfestellung gibt. Im Nahkampf und beim Hacken von Computerterminals kommt auch der Touchscreen sinnvoll zum Einsatz. Lediglich auf die Sprintaktivierung mittels Touchpad kann man getrost verzichten.

Präzisionsverträge und Multiplayer-Mode runden Paket ab
Und angesichts cleverer Gegner-KI, eines halbwegs vertrauenswürdigen Waffenbruders an seiner Seite sowie abwechslungsreicher Auftragsparameter - mal steht man unter Zeitdruck, dann wieder muss man als Beschützer agieren - bleibt auch der Stresslevel während der Einsätze durchweg hoch. Dass dann die Missionen jeweils "nur" zwischen 15 und 30 Minuten in Anspruch nehmen, stört da kaum noch. Im Gegenteil: Die Zeit zum Durchatmen während der Erzählsequenzen und Briefings ist durchaus willkommen.

Ist die Kampagne abgeschlossen, stehen aber noch weitere Herausforderungen am Programm. Man kann beispielsweise für jede der neun Missionen sogenannte Präzisionsverträge abschließen und damit noch mehr Geld lukrieren. Dabei kommt es mitunter darauf an, möglichst großen Schaden anzurichten, unentdeckt zu agieren oder in einer vorgegebenen Zeit das Missionsziel zu erreichen. Wem das noch nicht genügt, der kann sich in einer von drei klassischen Multiplayer-Varianten auf sechs Maps vergnügen und mit bis zu acht Spielern in die Killzone vordringen.

Fazit: Das Entwicklerstudio Guerilla Cambridge liefert mit "Killzone: Mercenary" einen für die PS Vita zugeschnittenen, erwachsenen Ego-Shooter. Grafisch lotet das Spiel das Leistungspotenzial der mobilen Konsole hervorragend aus, gleichzeitig muss der Spieler so gut wie keine Einbußen hinsichtlich Steuerung und Funktionsumfang hinnehmen. Wer sich also gerne mit bleihaltigen Argumenten von A nach B bewegt und seine fiktiven Geldbündel in allerlei Todbringendes investieren möchte, sollte sich den Titel unbedingt zulegen.

Plattform: PS Vita
Publisher: Sony
krone.at-
Wertung: 9/10

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