NSA-Lauschangriffe
Präsidenten Mexikos und Brasiliens ausspioniert
Einem Bericht des brasilianischen TV-Senders Globo zufolge nutzte die NSA ein spezielles Softwareprogramm, um die Kommunikation von Rousseff und ihren Mitarbeitern per Telefon und Internet zu überwachen. Dem Dokument zufolge erlaubt das Programm, "eine Nadel in einem Heuhaufen" zu finden.
Bericht: "Einfache und effiziente Infiltrierung"
Es habe sich um eine "einfache und effiziente Infiltrierung" gehandelt, die Zugang zu auf anderen Wegen unzugänglichen Informationen erlaubt habe, hieß es in dem Dokument, das dem Fernsehsender von dem Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald zur Verfügung gestellt wurde. Der US-Journalist berichtet für die britische Tageszeitung "The Guardian" aus Brasilien.
"Sollten sich die Informationen bewahrheiten, wäre das eine unzulässige, unakzeptable Situation, die als klare Verletzung der Souveränität unseres Landes eingestuft werden kann", sagte Justizminister Jose Eduardo Cardozo. Rousseff, die im Oktober zu einem Staatsbesuch nach Washington reisen will, rief am Montag mehrere Minister zusammen, um die Vorwürfe zu erörtern, wie aus Regierungskreisen verlautete.
Ein Sprecher des Außenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, von dem US-Botschafter in Brasilien, Thomas Shannon, seien Erklärungen zu den Vorwürfen verlangt worden. Die US-Botschaft bestätigte, dass Shannon am Montagmorgen das Ministerium aufgesucht habe, wollte sich zu den Inhalten des Gesprächs aber nicht äußern.
Mexikos Präsident vor seiner Wahl im Visier der NSA
Außer Rousseff wurde dem Bericht zufolge auch der mexikanische Präsident Nieto ausspioniert, bevor er im Dezember an die Staatsspitze gewählt wurde. Den Angaben zufolge griff die NSA auf die Telefon- und E-Mail-Kommunikation des konservativen Politikers zu, in denen er vor der Präsidentenwahl unter anderem über die Zusammensetzung seines künftigen Kabinetts diskutierte.
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