Auf CD und DVD:

Alicia Keys’ Unplugged

Alicia Keys erscheint mit ihrem Unplugged-Album gleich doppelt: als Audio-CD und DVD. Mit einem großen Ensemble und etlichen Gastmusikern hat die sexy Soul-Diva, die selbst keine sein will, eine lässig, coole Show im hippen Street-Look hingelegt.

„Unplugged“ – ohne Stecker. Beim Sound hilft Alicia Keys aber manchmal ein bisschen mit E-Pianos und Keyboards nach – so ganz ohne Strom wollt sie’s dann halt doch wieder nicht...

Alicia Keys gibt auf Unplugged alle „Hits“ ihrer bisherigen Karriere zum Besten – lückenlos und ohne sich selbst zu covern. Sie plaudert angeregt und aufgedreht zwischen den 16 Songs – und manchmal auch kichernd Mitten im Lied – über Gott und die Welt. Absolut empfehlenswert ist „How come you don’t call me“. Hier lässt die Keys mal so richtig die Soul-Röhre raus, während sie sich lauthals über den mangelnden Einsatz der Liebhaber, die kein Telefon kennen beschwert.

Die Singleauskopplung „Unbreakable“ weist in eine ganz bestimmte Richtung: Man wird von Alicia Keys in Zukunft wohl mehr R’n’B-lastiges hören. Abgesehen davon, das es eine Live-Aufnahme ist, hat der Song aber wenig Unplugged-Flair zu bieten.

Beste Gastperformance kommt von Maroon-5-Frontman Adam Levine. Der zaghafte Ladykiller singt mit Alicia Keys den alten Rolling-Stones-Hadern „Wild Horses“. Adam Levine trällert den stimmlich höheren Part (grins) und schrummt - fast ein bisschen verloren - mit seiner Gitarre zu Alicias gekonntem Klavierpart. Apropos Klavier: Alicia Keys singt nur einen einzigen Song ohne Tasten unter ihren Händen. Man muss aber sagen, dass sie auch am Flügel angelehnt, eine verdammt gute Figur macht...

Mit anderen Unplugged-Shows (siehe Fanta-4) sollte man die Alicia Keys’ besser nicht vergleichen, dafür hat sie instrumental betrachtet einfach zu wenig experimentiert. In Sachen funky Sound, Power und Groove hat es Alicia Keys aber voll erwischt. Hier macht ihr keine(r) was vor!

Fazit: 8 von 10 zappelnden Schönheiten vorm Klavier

Von Christoph Andert