Konsulat war Ziel

Acht Kinder bei Anschlag in Afghanistan getötet

Ausland
03.08.2013 14:34
Bei einem Selbstmordanschlag auf das indische Konsulat in der ostafghanischen Stadt Jalalabad sind acht Kinder in einer nahe gelegenen Moschee getötet worden. Auch ein erwachsener Zivilist und die drei Attentäter seien ums Leben gekommen, sagte der Polizeichef der Provinz Nangarhar, Sharifullah Amin. 22 Menschen seien bei dem Anschlag am Samstag in der Provinzhauptstadt verletzt worden.

Aus der indischen Botschaft in Kabul hieß es, Inder seien nicht zu Schaden gekommen. Die Wucht der Detonation habe lediglich die Fensterscheiben des Konsulats zerstört. "Das Ziel der Attentäter war das indische Konsulat in Jalalabad, aber sie wurden von der Polizei rund 100 Meter vor dem Konsulat identifiziert und zündeten ihren Sprengstoff in der Nähe einer Moschee", sagte Polizeichef Amin. In dem Gotteshaus seien Kinder zum Koranstudium versammelt gewesen.

Die Taliban wiesen jede Verantwortung für den Anschlag zurück. Die Vereinten Nationen hatten am Mittwoch mitgeteilt, die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan sei im ersten Halbjahr 2013 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wieder um 14 Prozent angestiegen. Für die meisten der 1.319 Toten machten die Vereinten Nationen Aufständische wie die Taliban verantwortlich.

Botschaft mehrfach Ziel von Attentätern
Die indische Botschaft in Kabul war 2008 und 2009 zum Ziel von Selbstmordanschlägen geworden. Insgesamt wurden bei den beiden Anschlägen mehr als 70 Menschen getötet. 2008 waren unter den Toten auch vier Inder. Indien ist traditionell ein Gegner der Taliban.

Die Taliban warnten die ausländischen Truppen am Samstag vor der geplanten NATO-Folgemission in Afghanistan nach dem Auslaufen des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014. "Wir akzeptieren die Anwesenheit ausländischer Invasionssoldaten unter keinen Umständen", sagte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid der Mitteilung zufolge. Die Kämpfe gegen die internationalen Truppen würden dann fortgesetzt.

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