Amoklauf auf Campus

„Etwa zehn Tote“ nach Schüssen in Schweden

Ausland
04.02.2025 18:16

Auf dem Gelände einer Bildungseinrichtung für Erwachsene im schwedischen Örebro sind am Dienstag Schüsse gefallen. Die Polizei umstellte mehrere Gebäude auf dem Risbergska Campus. Der Schütze riss dabei mehrere Menschen in den Tod.

Die Polizei ging am Dienstag bei dem Vorfall in der Risbergska-Erwachsenen-Schule in Örebro von einem Einzeltäter ohne politisches Motiv aus. Dem Vernehmen nach wurde bereits eine Wohnung in der Stadt gestürmt, die im Zusammenhang mit dem Schützen stehen könnte. Der Tatverdächtige sei zuvor nicht amtsbekannt gewesen. Laut Medienberichten handelt es sich dabei um einen 35-jährigen Mann.

Mehrere Menschen durch Schüsse getötet
Nach Angaben der Polizei in Örebro sind bei der Schießerei „etwa 10 Menschen“ getötet worden. Die Zahl der Toten könnte noch steigen, die Ermittler seien aktuell mit der Identifizierung der Opfer beschäftigt. Zuvor wurde lediglich von fünf Verletzten gesprochen. Der schwedische Rundfunk berichtete von mehreren Todesopfern und etwa 15 Verletzten.

Laut dem örtlichen Polizeichef Roberto Eid Forest befindet sich der mutmaßliche Schütze unter den Toten. Er fügte hinzu, dass man davon ausgeht, dass der Täter allein gehandelt hat. Es wird aber in alle Richtungen ermittelt. Weiters sei das Motiv für die Schießerei bis jetzt nicht bekannt. Es seien nun Ermittlungen wegen Mordes, Brandstiftung und Verstoßes gegen Waffengesetze eingeleitet worden.

Die Lage vor Ort ist unübersichtlich. (Bild: AFP/Kicki Nilsson/Icon Photography)
Die Lage vor Ort ist unübersichtlich.
Das Gelände wurde weitläufig abgesperrt. (Bild: Kicki Nilsson/Icon Photography)
Das Gelände wurde weitläufig abgesperrt.
(Bild: AFP/Kicki Nilsson/Icon Photography)
(Bild: AFP/Kicki Nilsson/Icon Photography)

Die Überlebenden wurden ins Krankenhaus gebracht, teilte der Direktor für das Gesundheitswesen in der Region, Jonas Claesson, auf einer Pressekonferenz mit. Vier von ihnen sind demnach operiert worden. Zwei der Operierten befänden sich in einem stabilen Zustand, eine Person sei schwer verletzt. Zu den weiteren Verletzten machte Claesson zunächst keine Angaben.

Die Exekutive forderte die Einwohner der Stadt zunächst auf, sich vom Ort des Geschehens fernzuhalten. „Die Gefahr ist noch nicht vorbei! Die Operation dauert an“, warnte sie in einer ersten Erklärung nach den Schüssen. Mittlerweile ist die Situation unter Kontrolle.

Polizeichef Forest steht Rede und Antwort. (Bild: AFP/Jonathan NACKSTRAND )
Polizeichef Forest steht Rede und Antwort.

Bilder vom Tatort zeigten eine massive Polizeipräsenz sowie mehrere Krankenfahrzeuge. Auf dem Gelände befinden sich mehrere Gebäude, die Lage war lange Zeit unübersichtlich, hieß es von Einsatzkräften vor Ort.

Schüsse fielen zur Mittagszeit
Gegen Mittag war es am Campus Risbergska, einer Einrichtung für Kinder- und Erwachsenenausbildung, zu Schüssen gekommen. Die Rektorin Ingela Bäck Gustafsson erzählte in einem Interview mit dem Rundfunksender SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Gelände verlassen. „Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe“, sagte Bäck Gustafsson. „Wir rannten um unser Leben“, erzählte die Rektorin.

Während des Einsatzes, an dem zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte beteiligt waren, waren die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in ihrer eigenen sowie in angrenzenden Schulen und Geschäften untergebracht. Die Menschen in der Umgebung wurden dazu aufgefordert, sich von der Schule fernzuhalten.

Schwedens Justizminister Gunnar Strömmer äußerte sich besorgt über die Ereignisse: „Die Berichte über die Gewalttat in Örebro sind sehr ernst. Die Polizei ist vor Ort, und der Einsatz läuft auf Hochtouren. Die Regierung steht in engem Kontakt mit der Polizei und verfolgt die Entwicklung genau.“

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson reagierte in einem Beitrag in den sozialen Medien ebenfalls auf den Vorfall. Dabei erklärt er, dass dies „ein sehr schmerzhafter Tag für ganz Schweden“ sei. Die Regierung kündigte für den Abend eine Pressekonferenz an.

Auf dem Gelände befand sich bis 2016 ein Gymnasium, ein Jahr später wurde ein Zentrum für Erwachsenenbildung, ähnlich einer Volkshochschule eröffnet. 

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