Zwischen den Vorhersagen zum griechischen Schuldenberg und der Realität gebe es einen "sehr großen" Unterschied. Zudem sei bereits für 2012 ein Wirtschaftswachstum erwartet worden, hieß es in dem Papier. Tatsächlich befindet sich Griechenland 2013 wie in den vorangegangenen fünf Jahren in einer Rezession. Laut IWF habe das Hilfsprogramm jedoch zumindest dazu beigetragen, ein Ausscheiden Athens aus dem Währungsraum zu verhindern.
Kritik an Arbeit der Troika
Kritisiert wird in dem IWF-Bericht auch die Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank in der Troika. Es habe Probleme bei der Koordination sowie unterschiedliche Ziele gegeben.
"Bedeutende Misserfolge"
Das Hilfsprogramm habe "bedeutende Misserfolge" verzeichnet, urteilte der IWF. So sei das Vertrauen der Märkte in Griechenland nicht zurückgekehrt, und aus dem Bankensystem seien 30 Prozent der Spareinlagen abgezogen worden. Die Wirtschaft schließlich habe "eine viel tiefere Rezession als erwartet" erlebt - mit "außergewöhnlich hoher Arbeitslosigkeit".
Athen: "Aus Fehlern lernen"
Die griechische Regierung begrüßte das nunmehrige Eingeständnis des IWF. "Der Bericht ist objektiv und ist uns willkommen", sagte Finanzminister Ioannis Stournaras am Donnerstag der Athener Zeitung "Kathimerini". Der Bericht gebe "allen die Chance, ihre Fehler zu erkennen, damit sie nicht wiederholt werden".
Zweites Paket wurde notwendig
Das erste Hilfsprogramm für Griechenland hatte Notkredite in Höhe von 110 Milliarden Euro enthalten. Diese reichten jedoch angesichts der desolaten Lage des Landes nicht aus. Im November 2012 musste ein zweites Hilfspaket geschnürt werden, weitere Kredite von 165 Milliarden Euro wurden zugesagt. Zudem verzichteten Privatgläubiger auf rund 107 Milliarden Euro ihrer Forderungen. Für beide Hilfsprogramme sagte Athen Reformen und Kürzungen bei den Staatsausgaben zu.
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