Medienskandal von 1983

Entdecker der gefälschten „Hitler-Tagebücher“ tot

Medien
10.12.2024 17:21

Der frühere „Stern“-Reporter Gerd Heidemann ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Er präsentierte 1983 die gefälschten „Hitler-Tagebücher“.

Laut „Stern“ starb der frühere Reporter des Magazins am 9. Dezember in einem Hamburger Krankenhaus.

Reporter fiel auf Fälscher rein
Im April 1983 kündigte der „Stern“ eine Sensation an. Das Magazin veröffentlichte angebliche Tagebücher des Diktators Adolf Hitler, die Heidemann aufgespürt haben wollte. Nun müsse „die Biografie des Diktators und mit ihr die Geschichte des NS-Staates in großen Teilen neu geschrieben werden“, hieß es damals. Wie sich jedoch kurz darauf herausstellte, waren die Aufzeichnungen gefälscht. Heidemann war auf den Fälscher Konrad Kujau hereingefallen, der die angeblichen Tagebücher über Monate selbst hergestellt hatte.

Heidemann hatte die Tagebücher im Auftrag seines Verlags Gruner+ Jahr um 9,3 Millionen Mark in bar gekauft. Sie sollten nach und nach veröffentlicht werden, wozu es nach der Enttarnung der Fälschung nicht mehr kam. Elf Tage, nachdem der „Stern“ damals seinen Sensationsfund präsentiert hatte, flog die Fälschung auf, der „Stern“ war blamiert.

Kinofilm widmete sich dem Skandal
Eine filmreife Geschichte, unter dem Titel „Schtonk“ von Helmut Dietl auch verfilmt wurde.

1985 wurde Heidemann wegen Betrugs zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, weil er zwei Millionen Mark aus dem Sensationsgeschäft selbst eingestrichen haben soll. Noch Jahrzehnte später betonte er, kein Geld unterschlagen zu haben. Kujau kassierte viereinhalb Jahre Haft für den Riesenschwindel, von denen er drei absaß. Mitte September 2000 starb er schließlich. 

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