Alles wartet gespannt

Das Schweigen des Siegers

(Bild: Krone KREATIV)

Funkstille herrscht derzeit bei den steirischen Freiheitlichen. Die Wahlsieger wollen sich nicht in die Karten blicken lassen, welchen Juniorpartner sie in der Landesregierung bevorzugen. Das gibt Spekulationen und Gerüchten viel Raum. 

Im August wurden die heimischen Redaktionen geflutet mit Aussendungen der steirischen FPÖ. Mario Kunasek war damals auf Sporttour: Wandern, Rafting, Tauchen, Fallschirmspringen – alles wurde in professionellen Bildern festgehalten. Die Botschaft: hier der sportlich-dynamische Herausforderer, dort das alteingesessene, träge Polit-Establishment von ÖVP und SPÖ.

Nun, nach der Wahl, herrscht bei der FPÖ weitgehend Funkstille. Dienstagvormittag hat sich Mario Kunasek kurz zu Wort gemeldet, seitdem wird hinter verschlossenen Türen sondiert. Mit wem möchte man in konkrete Koalitionsverhandlungen treten? Mit der Volkspartei, die auf den ersten Blick ideologisch doch näher steht? Oder mit den Sozialdemokraten, die in der Steiermark überraschend offen für eine Zusammenarbeit sind?

Das Schweigen des Siegers lässt viel Spielraum für Spekulationen. Von schwarzer Seite wird ja in den Raum gestellt, dass Blau und Rot schon längst packeln und der eigene, bittere Gang in die Opposition (es wäre eine Premiere in der Steiermark!) kaum zu verhindern ist. Seit Donnerstag wird kolportiert, dass die Würfel doch wieder auf die ÖVP fallen könnten – wenn nur Christopher Drexler als Wahlverlierer den Weg freimachen würde.

Stand Freitagmittag wird die Entscheidung nicht heute fallen, vieles deutet auf Anfang der nächsten Woche hin. Damit signalisiert die FPÖ auch: Wir machen uns die Entscheidung nicht leicht, sondern wägen ganz genau ab. Vielleicht lässt man die beiden potenziellen Partner auch nur etwas zappeln. 

Es ist jedenfalls die Ruhe vor dem Sturm. Denn egal wie die Entscheidung ausfällt: Zumindest in der Partei, die aus der Regierung fliegt, dürfte kein Stein auf dem anderen bleiben.