Bilanz der Lebensmittelaufsicht des Landes Oberösterreich: Sechs Betriebe mussten im Jahr 2024 wegen extremer Mängel geschlossen werden, darunter waren drei Bäckereien und eine Fleischerei. Für ambitionierte Kontrollorgane birgt die Tätigkeit auch Gefahren für Leib und Leben in sich.
„Unsere Arbeit ist aufregend, aber nicht ungefährlich“, sagt Astrid Zeller, Chefin der Lebensmittelaufsicht Oberösterreich. Sie erinnert daran, dass im Nachbarland Deutschland vor rund zwei Monaten zwei Kontrollorgane bei einer Messerattacke schwer verletzt worden waren. „Wir wissen, dass unsere Einsätze für die Kontrollierten nicht immer einfach sind – versuchen aber, die Betriebskontrollen mit Sensibilität durchzuführen.“
7000 Kontrollen
Im Jahr 2024 waren in 6210 Betrieben 7001 Kontrollen durchgeführt worden, 35 Lebensmittelaufsichtsorgane standen im Einsatz. „Ziel ist, die Gesundheit der Konsumenten zu schützen und sie vor Täuschungen zu bewahren.“ Nahrungsmittelbetriebe sowie Großküchen in Krankenhäusern, Kindergärten und Seniorenheimen werden aber deutlich öfter kontrolliert als beispielsweise Friseure.
Wird bei einer unserer Betriebskontrollen ein Mangel festgestellt, kann das für das Unternehmen ziemlich teuer werden.
Astrid Zeller, Leiterin der Lebensmittelaufsicht OÖ
Bild: Land OÖ/Seher
Werden Mängel festgestellt, muss der Betrieb die Missstände beseitigen. „In schwerwiegenden Fällen gibt es auch Anzeigen bei den Strafbehörden plus kostenpflichtige Nachkontrollen“, erklärt Zeller.
Mäuse im Produktionsbetrieb
Wegen Gefahr im Verzug mussten im Vorjahr sechs Betriebe für immer geschlossen werden – drei Bäckereien, zwei Gastro-Betriebe und eine Fleischerei. „In einem Fall wurden Mäuse gesichtet, in einem anderen Leinsamen und Sonnenblumenkerne offen in einem Stall gelagert.“
Auch bei der dritten Bäckerei waren die Hygienemängel verheerend, und es gab nicht einmal eine Gewerbemeldung. „Wir wussten offiziell daher zunächst nichts von deren Existenz.“ Insgesamt ist Zeller aber nicht unzufrieden: „88 Prozent der Proben waren unauffällig.“
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