„Krone“-Kommentar

Luftschlacht im Nahen Osten

Kolumnen
04.10.2024 20:00

Wenn man vor wenigen Tagen im Fernsehen gesehen hat, wie die iranischen Raketen wie Sternschnuppen über Tel Aviv unter dem israelischen Beschuss verglühten, musste einem schon angst und bange werden. Mehr als 200 Hightech-Geschosse und kaum Schäden oder gar zivile Opfer, weil das israelische Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ offenbar perfekt funktioniert. Im Gegensatz dazu gelingen Israel immer wieder gezielte tödliche Luftschläge gegen führende Persönlichkeiten der arabischen Milizen.

EINERSEITS scheint die technologische Überlegenheit der Israelis so groß zu sein, dass sie von solchen Angriffen aus der Luft – ob sie nun aus dem benachbarten Libanon, aus dem Gazastreifen, aus dem fernen Iran oder gar aus dem Jemen kommen – wenig zu fürchten haben.

ANDERERSEITS ist die militärische Auseinandersetzung im Nahen Osten eben nicht auf derlei ferngesteuerte Luftschläge einschränkbar. Und dort, wo Israel zu Lande mit regulären Truppen eingreift, wird es blutig und opferreich – besonders für die betroffene Zivilbevölkerung.

Die Gefahr, dass diese Hightech-Scharmützel mit Drohnen und Raketen zu einem kriegerischen Flächenbrand werden, der den ganzen Nahen Osten erfasst, ist ganz real gegeben. Und obwohl Israel natürlich das Recht zur Selbstverteidigung hat, sollte es bedenken, dass ein solcher Flächenbrand auch die eigene staatliche Existenz bedrohen würde.

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