Fünf Anklagen

Assistent gab Matthew Perry tödliche Ketamin-Dosis

Society International
16.08.2024 07:15

Nach dem Drogentod von Matthew Perry hat die Staatsanwaltschaft von Los Angeles fünf Personen angeklagt. Die Ermittlungen hätten „ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen Ketamin an Herrn Perry und andere verantwortlich ist“, sagte Staatsanwalt Martin Estrada. 

Zu diesem Netzwerk habe ein Assistent Perrys gehört, verschiedene Mittelsleute, zwei Ärzte sowie eine wichtige Drogenquelle, die als „Ketamin-Königin“ bekannt sei, so Estrada der Pressekonferenz weiter.

„Die Angeklagten haben die Suchtprobleme von Herrn Perry ausgenutzt, um sich zu bereichern. Sie wussten, dass das, was sie taten, falsch war. Sie wussten, dass sie damit Herrn Perry in große Gefahr brachten – aber sie taten es trotzdem.“

Der Staatsanwalt sprach darüber, dass „ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt“ worden sei. (Bild: APA/AP Photo/Damian Dovarganes)
Der Staatsanwalt sprach darüber, dass „ein weit verzweigtes kriminelles Untergrundnetzwerk aufgedeckt“ worden sei.

Assistent verabreichte tödliche Ketamin-Dosis
Wie „TMZ“ zudem berichtete, hätte sich Perrys Assistent der Verschwörung zum Vertrieb von Ketamin mit Todesfolge und schwerer Körperverletzung schuldig bekannt. Ein Mann, der laut Staatsanwaltschaft bei der Vermittlung der Drogengeschäfte geholfen hatte, gab seine Schuld ebenfalls zu.

Perrys Assistent habe dem Schauspieler in den letzten zwei Monaten seines Lebens 20 Fläschchen Ketamin verabreicht, heißt es weiter. Laut Ermittlern habe er zudem zugegeben, dies „ohne medizinische Ausbildung“ getan zu haben.

Außerdem soll Perrys Assistent, der mit dem Schauspieler in seiner Villa gelebt habe, dem „Friends“-Star „mehrere Injektionen“ an seinem Todestag verabreicht haben, zitierte die „Page Six“ aus der Mitteilung des Staatsanwalts.

Die tödliche Dosis Ketamin soll Perry wiederum von der sogenannten „Ketamin-Königin“ gekauft haben. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung habe man zahlreiche Drogen wie 80 Ketamin-Fläschchen, Tausende von Meth-Pillen, Kokain und Xanax gefunden.

Perry nach Überdosis „erstarrt“
Zudem wiegen die Vorwürfe gegen einen der angeklagten Ärzte schwer. Dieser soll Perry das Ketamin verschrieben, wegen der großen Mengen, die Perry zuletzt gebraucht hatte, sogar einen weiteren Mediziner um Hilfe gebeten haben.

Laut Ermittlern habe Perry 16 Tage vor seinem Tod im Beisein jenes Arztes eine Überdosis gehabt, bei der er regelrecht „erstarrt“ sei. „Lass uns das nicht mehr tun“, habe der Mediziner nach Perrys Anfall in Panik gesagt. 

Ermittlungen zu Tod von Perry
Zuvor hatten US-Medien darüber berichtet, dass Menschen im Zusammenhang mit dem Tod Perrys festgenommen wurden. Der Fahndungserfolg kommt mehr als ein Dreivierteljahr nach dem Tod Perrys.

Das letzte Instagram-Foto von Matthew Perry: In diesem Whirlpool wurde der „Friends“-Star im Oktober 2023 leblos aufgefunden. (Bild: https://www.instagram.com/mattyperry4)
Das letzte Instagram-Foto von Matthew Perry: In diesem Whirlpool wurde der „Friends“-Star im Oktober 2023 leblos aufgefunden.

Die Polizei hatte sich bei ihrer Arbeit darauf konzentriert, wie der 54-Jährige an das Narkosemittel Ketamin gekommen war, das er zu seinem Todeszeitpunkt in ungewöhnlich hoher Menge im Blut hatte.

Perry war vergangenen Oktober in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Zuvor hatte der Schauspieler wiederholt öffentlich über seinen Kampf gegen die Sucht unter anderem nach Alkohol und Drogen gesprochen und auch in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichten Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing“ darüber geschrieben.

Ketamin-Therapie
Eine Untersuchung der zuständigen Gerichtsmedizinbehörde von Los Angeles hatte im Dezember ergeben, dass Perry an den Auswirkungen Ketamins gestorben war. Hinzu seien unter anderem Ertrinken, eine Herzkrankheit und die Auswirkungen eines Mittels zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten gekommen, hieß es.

Medienberichten zufolge hatte Perry sich wegen Depressionen und Angstzuständen einer Ketamin-Therapie unterzogen. Die letzte Sitzung vor seinem Tod sei allerdings schon eineinhalb Wochen her gewesen, weshalb das Ketamin in seinem Körper zum Zeitpunkt des Todes nach Angaben der Gerichtsmedizinbehörde nicht von dieser Infusionstherapie habe stammen können.

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(Bild: kmm)



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