Arbeitsklima-Index

Junge fürchten um Jobs und Einkommen

Wirtschaft
25.08.2005 19:28
Die aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer belegt: Auch Arbeitnehmer unter 26 Jahren schätzen ihre Chancen am Arbeitsmarkt immer schlechter ein. Wer Arbeit hat, klagt oft über zu geringes Einkommen. Besonders betroffen sind Frauen.

Die Stimmung von Lehrlingen und jugendlichen Arbeitnehmern im Alter zwischen 15 und 25 Jahren hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verschlechtert, der für diese Gruppe typische Optimismus deutlich verringert. Vor allem die triste Situation am Arbeits- und Lehrstellenmarkt wird immer mehr zu einem Problem.

Optimismus ist verflogen
Fragt man Jugendliche nach ihren Jobchancen, so ergibt sich derzeit ein schlechteres Bild als noch vor drei Jahren. War 2002 noch jeder Fünfte der Meinung, bei einem etwaigen Arbeitsplatzverlust wieder einen adäquaten Beruf zu finden, so ist heute nur mehr jeder Sechste derart optimistisch.

Vor allem Jugendliche mit niedrigem Bildungsabschluss haben Probleme. Knapp die Hälfte der jungen Arbeitnehmer ohne Ausbildung ist bezüglich der Jobchancen pessimistisch. Ein wenig besser liegen jene nach abgeschlossener Lehre mit 35 Prozent. Bei jungen Beschäftigten mit Matura ist die Zahl der Pessimisten seit 2000 überdurchschnittlich von 28 auf 40 Prozent gestiegen.

Einkommen reichen gerade aus
Auch die Zufriedenheit mit dem Einkommen ist gesunken. Für beinahe 50 Prozent der jungen Arbeitnehmer/-innen reicht das Geld gerade noch aus. Gleichzeitig nimmt die finanzielle Unterstützung durch das Elternhaus ab. Die meiste regelmäßige finanzielle Unterstützung gibt es für Lehrlinge. Aber auch hier ist ein Rückgang feststellbar: Waren es 2001 noch 80 Prozent, so können aktuell rund 50 Prozent der Lehrlinge mit finanzieller Hilfe rechnen.

14 Prozent der jungen Frauen geben an, dass ihr Einkommen nicht ausreiche (Männer 10 Prozent). Junge Frauen sind damit oft schon zu Beginn ihrer Berufslaufbahn mit existentiellen Problemen konfrontiert.

Für den Präsidenten der Arbeiterkammer Oberösterreich, Dr. Johann Kalliauer, bestätigt die Sonderauswertung die Erfahrungen der AK-Beratung. "Es wird immer schwieriger, eine passende Lehrstelle zu finden, viele müssen unattraktive Jobs annehmen: Kein Wunder, dass auch schon junge Menschen pessimistisch in die Zukunft blicken."

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