"Frankreich ist der zweitgrößte Unterstützer der beiden Finanzinstrumente", hieß es in einer Erklärung von Moody's. Die Kreditwürdigkeit von ESM und seinem Vorgänger EFSF hänge nun einmal von der Kreditwürdigkeit seiner wichtigsten Unterstützer ab.
Moody's hatte Frankreich Anfang vergangener Woche die Top-Bonität entzogen. Die Ratingagentur senkte die Note für Paris ebenso auf "Aa1" und begründete dies unter anderem mit der mangelnden französischen Wettbewerbsfähigkeit. Es gebe ein "Risiko" für Frankreichs Wirtschaftswachstum und "zahlreiche Strukturdefizite" wie einen "rigiden Arbeitsmarkt", erklärte Moody's am 19. November.
Die US-Ratingagentur Standard & Poor's hatte Frankreich bereits im Jänner die Bestnote aberkannt. Wichtigstes Land für ESM und EFSF ist Deutschland, es führt weiter die Bestnote "Aaa".
ESM-Bonität könnte weiter sinken
Weil auch der Ausblick für den ESM als negativ eingestuft wurde, könnte sich die Note mittelfristig weiter verschlechtern. Der ESM-Vorgänger EFSF wurde ebenfalls, aber nur "vorübergehend", um eine Note auf "Aa1" heruntergestuft.
Eine Herabsetzung der Bonität kann grundsätzlich die Aufnahme von frischem Geld verteuern und erschweren. Diese negative Nachricht kommt just zu einem Zeitpunkt, zu dem der EU eine kleine Atempause im Kampf gegen die Schuldenkrise gelungen ist. Erst zu Wochenbeginn hatten sich die internationalen Geldgeber auf die Auszahlung weiterer Hilfskredite an Griechenland geeinigt (siehe Story in der Infobox).
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