Aufseher besorgt

Schattenbanken gedeihen inmitten der Finanzkrise

Laut eines aktuellen Berichts des Finanzstabilitätsrates (Financial Stability Board - kurz FSB) steigt der weltweite Umsatz der sogenannten Schattenbanken immer weiter an. Dabei handelt es sich um Institute, deren Transaktionen nicht der üblichen Finanzmarktregulierung unterliegen. Dazu zählen vor allem Hedgefonds, Geldmarktfonds, aber auch Zweckgesellschaften, die für ihre riskanten Geschäfte bekannt sind. Der weltweite Umsatz solcher Institute soll sich im Jahr 2011 auf 67 Billionen US-Dollar (52,6 Billionen Euro) belaufen haben.

Der Anstieg dieser Summe um fünf bis sechs Billionen Dollar im Vergleich zum Jahr davor lässt bei den Überwachern des globalen Finanzhandels die Alarmglocken schrillen, denn mittlerweile tätigen jene Insitute, die auch als "Nicht-Banken" bezeichnet werden, 25 Prozent der weltweiten Finanztransaktionen.

USA besitzen größtes Schattenbank-System
Über das größte parallele Bankensystem verfügen die USA: Die Schattenbanken hatten dort 2011 ein Kapital von 23 Billionen Dollar. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen die Eurostaaten mit 22 Billionen Dollar und der wichtige Finanzhandelsplatz Großbritannien mit neun Billionen Dollar. Die größten Schattenbanken gemessen an ihrem Bruttoinlandsprodukt hatten den Angaben zufolge Hongkong (520 Prozent des BIP), die Niederlande (490 Prozent), Großbritannien (370 Prozent), Singapur (260 Prozent) und die Schweiz (210 Prozent).

Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) hatte den FSB, damit beauftragt, Vorschläge zum künftigen Umgang mit Schattenbanken zu machen. Am Sonntag kündigte das Gremium an, im September 2013 seine Empfehlungen für eine bessere Beaufsichtigung der Schattenbanken zu veröffentlichen.

Die Autoren des Berichts betonten aber auch, dass Schattenbanken nicht grundsätzlich schlecht seien. Lediglich durch die mangelnde Kontrolle ihrer Tätigkeiten können diese Akteure Finanzkrisen verschärfen oder sogar auslösen.