Heftiger Beifall!

Musikschüler im Bruckner-Fieber in drei Konzerten

Oberösterreich
09.05.2024 13:00

Dass Anton Bruckner im unteren Mühlviertel, genauer gesagt in Windhaag, tätig gewesen ist, weiß man. Am vergangenen Wochenende war er auch im oberen Mühlviertel zu Gast. Der Linzer Komponist und Jazzmusiker Charly Schmid übersetzte Themen des Meisters in die Moderne, und begeisterte das Publikum an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

Ausgehend von Symphonien, Messen und Chorwerken des Ansfeldner Meisters spürte die LMS Rohrbach der Aktualität und Zeitlosigkeit brucknerscher Themen nach. Diese dienten Komponist und Linzer Jazz-Ikone Charly Schmid als Inspiration und Ausgangspunkt für ein viersätziges Werk, welches mit den Mitteln zeitgenössischem Musikschaffens seine Melodien reflektorisch in die Gegenwart transferiert.

Drei Bühnen
Mit einem bis zu 70-köpfigen Klangkörper aus Musiklehrern und Schülern des Musikschulverbandes Rohrbach-Schlägl-Haslach unter der Leitung von Direktor Harald Müller brachte Charly Schmid ausgewählte Bruckner-Themen auf drei verschiedene Bühnen im Bezirk Rohrbach.

Auch Komponist Charly Schmid gab ein Solo auf der Bassklarinette zum besten (Bild: Darius Handl)
Auch Komponist Charly Schmid gab ein Solo auf der Bassklarinette zum besten
Jazzpianist und Klavierlehrer Hubert Gredler lieferte ein fulminantes Solo am E-Piano (Bild: Darius Handl)
Jazzpianist und Klavierlehrer Hubert Gredler lieferte ein fulminantes Solo am E-Piano
Sowohl Bühne als auch Zuschauerraum waren restlos gefüllt. (Bild: Darius Handl)
Sowohl Bühne als auch Zuschauerraum waren restlos gefüllt.
Auch ein E-Gitarrensolo von Lukas Schmidlehner von der Musikschule Schlägl bereicherte das 45-minütige Werk. (Bild: Darius Handl)
Auch ein E-Gitarrensolo von Lukas Schmidlehner von der Musikschule Schlägl bereicherte das 45-minütige Werk.

Komponist gibt Einblicke
„Ich habe erst einige Werke analysiert, und versucht, sie zu verstehen. Dann habe ich diese originalen Akkordfolgen verwendet und darüber Melodien gelegt, und das ganze mit meinen eigenen musikalischen Mitteln weiterverfolgt“, erklärt Schmid seine Arbeit. „Für mich war es reizvoll und sehr spannend, sich Bruckner auf diese Art zu nähern. Bruckner war übrigens zuerst als virtuoser Orgelimprovisator bekannt, bevor er sich als Komponist weltweit einen Namen machte. Auch seine Akkordfolgen funktionieren im Jazz hervorragend. Es wäre nicht zu weit hergeholt, zu sagen: ‘Bruckner ist Jazz!‘“

Von Zeitgenossen belächelt
Teil Eins hatte weniger mit Bruckners Werken, als mit seiner Biografie zu tun. An ein „Gstanzl“ angelehnt behandelte dieser die Zeit, in der er von seinen Wiener Kollegen eher belächelt, und als „Provinzler“ nicht ernst genommen worden war. Der zweite Teil war nach dem Muster einer Symphonie langsam und inspiriert von einem Ausschnitt aus Bruckners „Nullter“, seiner später, nach heftiger Kritik seiner Zeitgenossen annullierten ersten Symphonie.

Der Komponist war zuerst für seine Orgel-Improvisationen bekannt (Bild: Farbwerk, Liz Blur)
Der Komponist war zuerst für seine Orgel-Improvisationen bekannt

Weltberühmte Themen
Im dritten Teil hörten Kenner Bruckners Messe in D-Moll heraus, auch klanglich wurde das geistliche Werk zitiert. Dieser abendländisch-sakrale Teil mündete schließlich in einer Rhythmusmesse in der Art von Soul oder Gospel-Stil. Das Finale ging vom berühmten Hornthema des ersten Satzes der vierten Symphonie, auch „Romantische“ genannt, aus, bevor es schließlich in einem „Dance Felden Disco Groove“ mündete.

Evergreens zum Abschluss
Die zweite Hälfte des von Martina Müller großartig moderierten Abends wurde mit Big Band-Klassikern und Evergreens wie New York New York, Georgia, Spinning Wheel oder Save The Last Dance For Me abgerundet. Hier brillierte Sänger und Klavierlehrer Klemens Kudla am Mikrofon.

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