In Berliner Schule

Mädchen bei TikTok-Challenge bewusstlos gewürgt

Ausland
06.05.2024 15:21

Erneut hat es einen gefährlichen Vorfall während einer TikTok-Challenge gegeben: Kinder aus der 5. und 6. Klasse einer Grundschule in Berlin sollen eine Mitschülerin gewürgt haben, bis diese zusammenbrach. Die Verdächtigen versuchten noch, den Vorfall zu vertuschen – ein Erwachsener, der zufällig vorbeigekommen war, schlug schließlich Alarm.

Die Schüler machten bei der sogenannten Blackout-Challenge mit: Dabei wird jemand so lange gewürgt, bis dieser bewusstlos ist, und eine Aufnahme davon auf der Video-Plattform veröffentlicht. Diesen gefährlichen Trend wollten auch Kinder in einer Schule in Berlin-Kreuzberg ausprobieren.

„Bei einem Mädchen ist der Versuch gründlich schiefgegangen und sie ist kollabiert. […] Statt ihr zu helfen, indem die anderen Kinder Hilfe holen, haben die Kinder sie an eine abgelegene Stelle geschleppt und versucht, dem bewusstlosen Mädchen Wasser einzuflößen“, warnte die Schulleiterin laut der Berliner Zeitung „BZ“ in einer Mail an die Eltern.

Keine bleibenden körperlichen Schäden
Als eine Mitschülerin Hilfe holen wollte, sei diese mit Drohungen davon abgehalten worden. Glücklicherweise habe ein Vater zufällig den Vorfall bemerkt und Lehrer und Rettung informiert. „Dass das Mädchen ohne Hilfe, […] (nach dem Stand jetzt) keine bleibenden körperlichen Schäden davongetragen hat, grenzt an ein Wunder“, so die Schulleiterin.

Die Schüler, die das Mädchen gewürgt hatten, werden von der Schule suspendiert. Die Schulleiterin argumentiert diesen Schritt mit dem Schutz der anderen Kinder. Es werde zudem eine Anzeige wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung erwägt. Die Täter seien noch nicht strafmündig.

TikTok weist Schuld von sich
Die Schulleiterin appellierte an die Eltern: „Das Nachstellen von ,Challenges’ ist kein Spiel und bedeutet im schlimmsten Fall die Verletzung, wenn nicht Schlimmeres für die Beteiligten.“ Man solle die Kinder darin bestärken, „Nein“ zu solchen Trends zu sagen.

Bei der Plattform TikTok ist man sich keiner Schuld bewusst: „Diese besorgniserregende ,Challenge’, von der Menschen anscheinend aus anderen Quellen als TikTok erfahren haben, gibt es schon lange vor der Existenz unserer Plattform und war nie ein TikTok-Trend“, wird eine Sprecherin von „BZ“ zitiert. Derartige Inhalte würden sofort von der Plattform gelöscht, Suchbegriffe nach gefährlichen Trends seien gesperrt.

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