Keine Nebenklage

Skylink: Stadt Wien schwänzt trotz Schädigung Prozess

Österreich
19.09.2012 16:58
Die Kostenexplosion beim Skylink-Terminal (jetzt Check-in 3 genannt) verringert auch die Einnahmen des 20-Prozent-Eigentümers Stadt Wien - allein heuer um 4,2 Millionen Euro. Trotz der offensichtlichen Schädigung der Steuerzahler will sich die Gemeinde nicht als Nebenkläger am laufenden Strafverfahren anschließen.

Bereits drei Privatbeteiligte nutzen die Chance, die Österreichs Strafprozessordnung bietet, und schlossen sich als Nebenkläger beim gewaltigen Skylink-Strafverfahren an. Sie erwarten sich Entschädigungszahlungen von den vier Ex-Airport-Managern und den zwölf weiteren Tatverdächtigen.

Gegen diese Beschuldigten ermittelt die Staatsanwaltschaft Korneuburg ja mittlerweile schon 36 Monate wegen des Verdachts der Untreue und des schweren Betrugs. Bei Verurteilungen drohen jeweils bis zu zehn Jahre Haft.

Obwohl die Stadt Wien als Flughafen-Miteigentümer jährlich 4,2 Millionen Euro weniger aufgrund des Skylink-Debakels erhält, wollte Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) bisher nicht, dass die Gemeinde als Nebenkläger auftritt: Somit besteht für die Steuerzahler absolut keine Chance auf Schadenswiedergutmachung durch die Ex-Manager - die alle beachtliche Vermögenswerte aufzuweisen hätten.

"Vergebene Chance auf Gerechtigkeit"
"Wir schauen uns das genau an", sagt ein Sprecher des Finanzressorts. Und er betont, dass sich "ohnehin" die Flughafen Wien AG als Nebenkläger am Strafverfahren angeschlossen habe - was aber für etwaige Schadenersatzforderungen für die Verluste der Stadt aus verringerten Dividenden-Leistungen unerheblich ist.

Ein Rathaus-Insider zur "Krone": "Offenbar tut sich die SPÖ schwer, von zwei SPÖ-nahen Ex-Flughafen-Chefs eine Menge Geld zurückzufordern. Hier wird eine große Chance auf Gerechtigkeit vergeben."

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