Festnahmen in Turin
Schossen Manager ins Bein: Zwei Anarchisten in Haft
Die Untergrundorganisation FAI ("Informelle Anarchistische Föderation") hatte sich zum Attentat auf Adinolfi bekannt. In einem Flugblatt war dieser beschuldigt worden, in Interviews die umweltbelastenden Auswirkungen der Atomenergie und das Ausmaß der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima heruntergespielt zu haben. Der 59-jährige Adinolfi war in dem Schreiben als "Atomhexer" bezeichnet worden. Die Ermittler hatten von Anfang an vermutet, dass der Manager ins Visier anarchistischer Attentäter geraten war, die in Genua stark verankert sind.
Immer wieder Anschläge durch Anarchisten
Anarchistengruppen sind in Italien seit Jahren aktiv. Anfang Dezember war der Chef der italienischen Steuereinzugsgesellschaft Equitalia, Marco Cuccagna, beim Öffnen eines mit Sprengstoff präparierten Päckchens an der Hand und am Auge verletzt worden. Zu dem Anschlag bekannte sich die FAI. Diese hatte zuvor auch ein ähnliches Päckchen an den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gesandt. Die an Ackermann gerichtete funktionsfähige Briefbombe wurde in der Poststelle der Deutschen Bank in Frankfurt am Main abgefangen.
Die FAI hatte sich in der Vergangenheit wiederholt zu Briefbombenanschlägen auf Banken, Behörden, Botschaften und Unternehmen bekannt. Sie verübte unter anderem 2003 einen Anschlag auf die Europäische Zentralbank, bei dem niemand zu Schaden kam.
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