Kurzstrecken-Stromer

So schlägt sich der VW e-Golf als Gebrauchtwagen

Motor
10.04.2024 06:00

Ein E-Auto aus zweiter oder dritter Hand kaufen? Viele Gebrauchtwageninteressenten sind da unsicher. Beim VW e-Golf, der zwischen 2014 und Ende 2020 im Angebot war, müssen sie sich zumindest um die Qualität wenig Gedanken machen.

(Bild: kmm)

Qualität: Beim Pickerl schlägt sich der Wolfsburger Stromer sehr gut und deutlich besser als viele Verbrenner-Modelle. Im aktuellen TÜV-Report ist er Sieger in der Kompaktklasse. Der e-Golf meistert fast alle Prüfkriterien ohne Beanstandungen. Allerdings schwächelt ab der ersten Hauptuntersuchung (so heißt die Pickerlprüfung in Deutschland)die Funktion der Fußbremse. Ab der zweiten sollten Gebrauchtwageninteressenten Achsfedern und Dämpfer kontrollieren; sie sind geringfügig schlechter als der Klassendurchschnitt.

Karosserie und Innenraum: Der e-Golf ist ein Derivat des Golf VII und streckt sich auf eine Länge von 4,27 Metern. Die optischen Unterschiede zu den Verbrenner-Versionen sind gering. Auffälligste Unterscheidungsmerkmale sind die c-förmigen Tagfahrleuchten des Stromers und eine blaue Zierleiste im Kühlergrill. Innen ist auch die e-Version bis auf die elektrotypische Instrumentenanzeige unverkennbar ein Golf, mit guten Sitzen, reichlich Platz, guter Verarbeitung und durchdachter Ergonomie.

Leichte Abstriche muss man beim Kofferraumvolumen machen. Statt 380 bis 1270 Liter stehen beim nur als Fünftürer erhältlichen e-Golf 340 bis 1230 Liter zu Verfügung. Die Facelift-Modelle (Mitte 2017) fallen unter anderem durch geänderte Stoßfänger und LED-Heckleuchten auf.

Motoren und Antrieb: Beim e-Golf gab es keine Auswahl bei Motoren oder Akku-Größen. Zum Marktstart leistete der e-Motor 85 kW/115 PS. Ein 24,2 kWh großer Akku war nach NEFZ-Norm für eine Reichweite von bis 190 Kilometern gut. Im Zuge des Facelifts stieg die Leistung der E-Maschine auf 100 kW/136 PS. Der Akku hatte seitdem einen Kapazität von 35,8 kWh, sodass die Normreichweite nach WLTP auf 230 Kilometer wuchs. Mit einem Durchschnittsverbrauch von knapp 13 kWh ist der Golf-Stromer vergleichsweise sparsam. Die Vmax ist auf 140 km/h begrenzt.

Gebrauchtwageninteressenten sollten die Batterie ihres Wunschmodells checken lassen, 70 Prozent der ursprünglichen Ladekapazität sollte sie noch haben. Damit sind im Alltag zwischen 100 und 150 Kilometer möglich, für Kurzstreckenfahrer durchaus akzeptable Werte. Der e-Golf kann auch an einer Schnellladestation andocken, die Ladeleistung beträgt maximal aber nur 40 kW.

Ausstattung und Sicherheit: Die e-Golf-Modelle waren vom Werk aus besser ausgestattet als die Basis-Verbrenner. Klimaautomatik, Frontscheibenheizung, Alus, Navi und Klimaautomatik waren unter anderem Serie. Eine Wärmepumpe gehörte nicht zum Serienumfang, die mussten Erstkäufer dazubuchen. Klassenüblich war die Ausstattung mit Assistenten, auch hier konnte man mehr ausgeben und zum Beispiel einen Seitenwind- oder Totwinkelassistenten ordern.

Fazit: Der VW e-Golf ist ein solides Fahrzeug, allerdings dürfen Interessenten die nach modernen Maßstäben doch überschaubaren Reichweiten nicht schrecken. Wer jedoch etwa einen elektrischen Zweitwagen für Kurzstrecken sucht, ist beim e-Golf gut aufgehoben. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell knapp 800 gebrauchte e-Golf auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es dort ab rund 9000 Euro. In Österreich scheint das Preisniveau höher zu sein: Auf Willhaben kosten die günstigsten Exemplare knapp 12.000 Euro.

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(Bild: kmm)



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