Nicht alles, was aussieht wie eine BMW S 1000 RR, ist auch eine BMW S 1000 RR. Bei dem Motorrad, das wir hier im Bild sehen, fällt auf den ersten Blick nicht viel auf. Und doch ist das ein billige China-Plagiat, genannt Sukuli S 1000 RR.
Plagiate sind bekanntlich generell nichts Ungewöhnliches im Reich der Mitte. Aber diese Detailtreue ist schon wirklich erstaunlich. „Dieses Produkt ist eine Leistung unseres Unternehmens, wir haben mehr als ein Jahr daran gearbeitet“, heißt es auf der Website des Herstellers Jiangsu Daelg Motorcycle Co. Ltd. mit Sitz in der Stadt Wuxi.
Das Unternehmen wurde im März 2020 gegründet und ist auf die Herstellung von Motorrädern mit Hubräumen zwischen 125ccm und 400ccm spezialisiert, darunter Rennmotorräder, Straßenmotorräder, Cruiser und Roller.Mit einer Produktionskapazität von über 100.000 Einheiten pro Jahr exportiert Jiangsu Daelg seine Produkte in verschiedene Regionen weltweit, insbesondere nach Mittel- und Südamerika sowie Afrika.
Wie bitte? 125 bis 400 ccm? Richtig, auch die Sukuli S 1000 RR fällt in diesen Bereich. Es ist auch kein Vierzylinder verbaut, aber immerhin ein Viertakter: ein wassergekühlter 367-ccm-Zweizylinder mit 28 PS bei 8300 und 28 Nm bei 6000 Touren. Höchsttempo: 150 km/h.
Mit 170 kg Trockengewicht ist sie eine Spur leichter als das Original, für das ein DIN-Gewicht von 197 kg angegeben wird. Der Radstand misst 1430 mm, also 11 mm weniger als bei der BMW.
Technisch ist das alles weit entfernt vom Vorbild, die Optik wurde aber ziemlich direkt von der Vorgängerin der aktuellen BMW S 1000 RR kopiert, die ab 2019 angeboten wurde. Sogar der BMW-Propeller ist leicht verändert vorzufinden. Das Fahrwerk mit Zentralfederbein hinten und USD-Gabel sieht ähnlich auch, ebenso die Bremsen, die vorn zwei Scheiben mit Radialzangen aufweisen. Die Optik des Auspuffs wurde vom Vorgängermodell übernommen.
Dass dieses Ding auch fährt, sieht man oben im Video. Auf der Straße werden wir der Sukuli S 1000 RR wohl nicht begegnen. Jedenfalls nicht in Europa.
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