Leck in Fukushima

Wasseraustritt am Akw war „kleiner Zwischenfall“

Ausland
14.03.2024 12:45

Der Austritt von radioaktivem Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima war nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ein „kleinerer Zwischenfall“ ohne Verbindung zur Ableitung von Kühlwasser. Es handle sich um „eine geringe Wassermenge“, die zunächst auf 5000 Liter geschätzt und später dann auf 1500 Liter korrigiert worden sei, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstag bei einem Besuch in Japan. Der Vorfall habe „keine Konsequenzen“ gehabt.

Der Akw-Betreiber Tepco hatte im vergangenen Monat ein Leck an einem Teil der Anlage gemeldet, in dem radioaktives Wasser aufbereitet wird. Den Angaben zufolge kam es in der Umgebung jedoch zu keiner Kontamination.

Laut Grossi hatte der Vorfall nichts mit der kontrollierten Ableitung von Kühlwasser aus dem zerstörten Akw ins Meer zu tun. „Dieser Vorfall ereignete sich an einem anderen Ort, in einem anderen Teil der Anlage“, sagte er.

Radioaktives Kühlwasser wird aufbereitet, gefiltert und verdünnt
Seit August 2023 leitet Tepco einen Teil des ehemaligen Kühlwassers aus dem Atomkraftwerk ins Meer. Dafür wird es in mehreren Schritten aufbereitet, gefiltert und verdünnt. Weil die Speicherkapazitäten für das radioaktive Wasser in der Anlage nicht ausreichen, sollen über Jahrzehnte insgesamt mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter ins Meer geleitet werden.

Kernschmelze in drei von sechs Reaktoren
Die japanische Ostküste war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

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