In Kopf gebissen

Deutscher von Dingos in Australien schwer verletzt

Ausland
29.07.2012 13:57
An der Ostküste Australiens haben am Samstag zwei Dingos einen deutschen Touristen angefallen und schwer verletzt. Die Wildhunde bissen dem 23-Jährigen auf der Sandinsel Fraser (Bild) im Bundesstaat Queensland in Kopf, Arme und Beine, wie die Zeitung "Brisbane Times" am Sonntag berichtete.

Laut der Nationalparkverwaltung hatte der junge Mann zuvor seinen Campingplatz verlassen und die Orientierung verloren. Daraufhin sei er auf einem Pfad eingeschlafen. Nach der Attacke wurde der Tourist mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus auf dem Festland geflogen. "Sein Zustand ist stabil", sagte ein Sprecher der örtlichen Gesundheitsbehörde. Wegen des Angriffs verstärkten Ranger ihre Patrouillen auf Fraser, der größten Sandinsel der Welt, die rund 1.000 Kilometer nördlich von Sydney liegt.

"Der Vorfall dient als Mahnung"
"Dingos sind wilde Tiere und müssen auch als solche behandelt werden", sagte der Chef der Nationalparkverwaltung, Ross Belcher. "Dieser Vorfall dient als Mahnung." Er rief dazu auf, die Wildhund-Warnungen zu beachten und die Tiere auf keinen Fall zu füttern. Der Deutsche sei möglicherweise nicht vorsichtig genug gewesen. Die Insel-Besucher sollten immer Spazierstöcke dabei haben, um sich vor möglichen Dingo-Angriffen zu schützen. Außerdem sollten Touristen immer in Gruppen oder zumindest zu zweit unterwegs sein.

Spektakulärer Fall im Jahr 1980
Auf der Insel Fraser wurde 2001 ein Neunjähriger von zwei Dingos getötet. 1980 starb in Zentral-Australien ein wenige Wochen altes Mädchen, nachdem ein Wildhund es während eines Campingurlaubs aus dem Zelt seiner Eltern verschleppt hatte. Die Polizei hatte zunächst die Mutter für den Tod des Babys verantwortlich gemacht. Sie kam wegen Mordes ins Gefängnis, wurde aber später freigesprochen. Das endgültige Urteil in dem spektakulären Fall fiel erst im vergangenen Juni (siehe Infobox).

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