Konzern-Pleite

Neckermann: Österreich-Tochter beantragt Insolvenz

Wirtschaft
26.07.2012 15:40
Die Neckermann Versand Österreich AG hat am Donnerstag beim Landesgericht Graz das Insolvenzverfahren beantragt. Wie die Geschäftsführung mitteilte, beabsichtige man, das Unternehmen mittels eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung zu entschulden und den Fortbestand zu sichern. Die rund 300 Mitarbeiter von Neckermann Österreich waren bereits am Dienstag vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet worden (siehe Infobox).

Da die deutsche Muttergesellschaft neckermann.de GmbH die Deckung der Liquiditätserfordernisse von Neckermann Österreich nicht sicherstellen konnte, habe man entschieden, einen Antrag zur Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung zu stellen, hieß es in einer Aussendung.

Das bei Gericht eingereichte Sanierungskonzept sehe neben der Aufrechterhaltung des laufenden Geschäftsbetriebs, die Entschuldung des Unternehmens, die Suche nach strategischen Partnern und Investoren, die weitere Forcierung des E-Commerce- und Vertriebspartnergeschäfts sowie die langfristige Sicherung des Weiterbestands mit den bestehenden Mitarbeitern vor. "Ziel der Geschäftsführung ist es, das Unternehmen ohne Mitarbeiterabbau in eine erfolgreiche Zukunft zu führen", hieß es.

Gläubigerschutzverbände optimistisch
Die Gläubigerschutzverbände KSV und AKV zeigten sich optimistisch, da keine Überschuldung vorliege, allerdings durch die hohe Abhängigkeit von der deutschen Mutter Zahlungsunfähigkeit bestehe. Betroffen sind aktuell mehr als 600 Gläubiger.

Den Aktiva von rund 48 Millionen Euro stünden Passiva von etwa 40 Millionen Euro gegenüber, wobei es sich um "Going Concern"-Werte handle, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit. Käme es zum Konkurs, ergäbe sich eine radikale Entwertung des Umlaufvermögens und eine Quote in Höhe von lediglich rund 16 Prozent. Wie KSV und AKV mitteilten, sei aktuell eine 20-prozentige Quote geplant, zahlbar binnen zwei Jahren.

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