„Prekäre Situation“

AKW Saporischschja: IAEA-Chef will Putin treffen

Ausland
04.03.2024 15:25

Die Sicherheitslage im russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist angespannt - derzeit wird das größte AKW Europas nur mit einer einzigen Stromleitung für die Kühlung des Nuklearmaterials versorgt. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, will diese Woche Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin über die „sehr, sehr prekäre Situation“ führen. 

Der Generaldirektor erklärte während einer Pressekonferenz am Rande einer Sitzung des IAEA-Gouverneursrates am Montag in Wien, er wolle am Dienstag nach Russland aufbrechen, um mit dem Kreml-Chef zu sprechen. 

Experten: „Physische Unversehrtheit bleibt gefährdet“
Russische Truppen haben das AKW Saporischschja Anfang März 2022 besetzt. Seitdem sind kriegsbedingt neun der ursprünglich zehn Leitungen ausgefallen, die die frontnahe Anlage mit Strom versorgten. Ein Team der IAEA ist ständig vor Ort, um die Lage in dem weitgehend stillgelegten Kraftwerk zu beobachten. Die Fachleute berichteten am Wochenende über militärische Aktivitäten in der Nähe des AKW. „Die physische Unversehrtheit des Kraftwerks bleibt gefährdet“, sagte Grossi.

Sicherheitszone rund um AKW wurde nie umgesetzt
Der IAEA-Chef hatte Putin im Oktober 2022 getroffen, um über die Einrichtung einer Sicherheitszone um das Atomkraftwerk zu verhandeln. Grossis Plan wurde auch wegen Widerständen der Ukraine nie umgesetzt. Stattdessen hat Grossi inzwischen vor dem UN-Sicherheitsrat Prinzipien zur Verhinderung eines Atomunfalls in Saporischschja ausgerufen. Demnach darf die Anlage weder beschossen werden, noch darf sie als Basis für Angriffe genutzt werden.

In einem aktuellen Bericht für den Gouverneursrat beklagte Grossi, dass das IAEA-Team vor Ort sich nicht frei in der Anlage bewegen dürfe, um zu überprüfen, dass dort keine Waffensysteme stationiert sind. Er wies auch auf den deutlich gesunkenen Personalstand, verzögerte Wartungsarbeiten und mangelnde Ersatzteile in Saporischschja unter dem russischen Management hin.

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