Frauenpolitik 2024

Arbeiterkammer-Präsidentin kritisiert Rückschritte

Politik
04.03.2024 13:20

Arbeiterkammer (AK)-Präsidentin Renate Anderl beklagte am Montag Rückschritte in der Frauenpolitik. So würden Frauen weiterhin mehr unbezahlte Arbeit übernehmen als Männer und auch beim Ausbau der Kinderbetreuung oder der Einkommensverteilung gebe es keine Fortschritte.

„Nach wie vor leisten Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit, erziehen die Kinder und pflegen die Angehörigen“, sagte die AK-Chefin in einer Pressekonferenz. Das beginne bereits im Kindesalter, wo Mädchen täglich 23 Minuten mehr Sorgearbeit übernehmen würden als Buben, ergänzte Eva-Maria Burger, die die Abteilung Frauen und Familie in der Arbeiterkammer Wien leitet. Sie bezog sich dabei auf die aktuelle Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria.

Finanzielle Anreize für bessere Verteilung
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) müsse hier schneller aktiv werden, sagte Anderl. Die unbezahlte Sorgearbeit in Familien müsse gerechter verteilt werden, beispielsweise durch finanzielle Anreize. Wenn beide Elternteile nach der Karenz ihre Arbeitszeit für mindestens vier Monate auf 28 bis 32 Wochenstunden erhöhen oder reduzieren, sollen pro Elternteil und Monat 250 Euro Pauschale bezahlt werden (maximal bis zum vierten Geburtstag des Kindes).

Derzeit gehe bei acht von zehn Paaren weiter ausschließlich die Mutter in Karenz. Wenn Väter in Karenz gehen, nehmen sie meist nur zwei Monate in Anspruch. Länger als ein halbes Jahr bleibt nur ein Prozent der Väter in Karenz. Laut Anderl braucht es einen Rechtsanspruch für einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Zudem müssten die Öffnungszeiten eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen.

Pflege ausbauen
Weitere Forderungen der Arbeiterkammer sind mitunter ein Ausbau der Pflege, um Frauen zu entlasten, bessere Bedingungen für den Pflegeberuf und Lohntransparenz. Unterstützung kam am Montag erwartungsgemäß von der SPÖ und den Gewerkschaften. „Frauenpolitik soll endlich wieder auf die Überholspur kommen“, sagte die SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner in einer Aussendung.

Die ÖGB Frauen warfen der Regierung Untätigkeit vor und forderten ein Aufbrechen der Rollenbilder, denn „selbst in Familien, in denen Frauen mehr bezahlte Arbeit leisten als Männer, erledigen Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit“.

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