Aber nur vom Fotoprofi

Behörden nehmen Passfoto nun auch digital entgegen

Nur Berufsfotografen und Fotohändler können Passfotos in das neue digitale System hochladen, Privatleute nicht.

(Bild: thinkstockphotos.de (Symbolbild))

Zum Fotografen pilgern, sich mit einer Digitalkamera fotografieren lassen, dann Bilder ausdrucken und zur Behörde tragen, um sie dort für einen neuen Ausweis wieder einscannen zu lassen - mit dieser 2024 doch eher rustikalen Vorgehensweise soll nun Schluss sein. Der digitale Passfoto-Upload kommt. Zum Fotografen oder Foto-Shop muss der Bürger dafür aber immer noch.

Passfotos können nun auch digital an die Behörde übergeben werden. Mit dem neuen „eBild-System“, das laut Innenministerium allen Berufsfotografen und Fotohändlern zur Verfügung steht, können die Ausweisfotos elektronisch übermittelt werden. Nicht abgeschafft wird parallel die klassische Passfoto-Variante in Papierform.

Upload nur direkt vom Fotografen möglich
Dies sei ein „weiterer Schritt hin zu einer effektiven und modernen Verwaltung“, betonte Innenminister Gerhard Karner in einer Aussendung. Auch der für Digitalisierung zuständige Staatssekretär Florian Tursky (beide ÖVP) freute sich über die „einfache, sichere und datenschutzkonforme Möglichkeit, das Ausweisfoto direkt an die entsprechende Behörde zu senden“. Das gedruckte Foto vom Fotografen zum Amt zu tragen, „entfällt somit“, so Tursky. Der Gang zum Fotografen allerdings nicht.

Die Bundesinnung Berufsfotografie freut sich, dass es nun mehr möglich ist, die professionell vom Fotografen erstellten Passfotos digital an die Behörden zu übermitteln.

Heinz Mitteregger, Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen

Heinz Mitteregger, Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen in der Wirtschaftskammer, erklärt in der Aussendung des Staatssekretärs: „Die Bundesinnung Berufsfotografie freut sich, dass es nun mehr möglich ist, die professionell vom Fotografen erstellten Passfotos digital an die Behörden zu übermitteln. Das eBild-System ist ein weiterer Schritt in Richtung digitale Amtswege und wird, unter Einhaltung höchster Datenschutzmaßnahmen, auf Servern, die in Österreich stehen, betrieben.“

Innenminister Gerhard Karner und Digital-Staatssekretär Florian Tursky (beide ÖVP)

(Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)

Bürger erhalten vom Fotografen Bildidentifikationscode
Nach der Übermittlung des Passbildes an das eBild-System erhalten die Fotografen einen Bildidentifikationscode. Dieser wird der Kundin oder dem Kunden ausgehändigt oder auf Wunsch per SMS direkt auf das Mobiltelefon gesandt. Die Behörden erhalten mit dem Code Zugriff auf das Passbild im eBild-System. Der qualitätsmindernde und zeitintensive Arbeitsschritt des Ausschneidens und Einscannens des Fotos in der Behörde entfällt somit. 

Im eBild-System würden keinerlei Daten zur Person gespeichert, hieß es. Um vollsten Datenschutz zu gewährleisten, werden sogar jegliche Meta-Daten bei der Ablage entfernt. Jegliche Kommunikation mit dem eBild-System erfolge über stark verschlüsselte Verbindungen auf Servern, die ausschließlich in Österreich betrieben werden, betonten Tursky und Karner.