McLaren-Pilot Lando Norris hat sich den Sieg in Spielberg geholt. Der Brite gewinnt den Grand Prix von Österreich vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri und den Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Lewis Hamilton. Viel Frust gibt es unterdessen bei Red Bull: Max Verstappen schied nach einem Crash aus, Yuki Tsunodi kassierte eine Strafe.
Lando Norris hat das McLaren-interne Duell um den Sieg beim Großen Preis von Österreich in Spielberg für sich entschieden. Der Brite gewann am Sonntag auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit 2,695 Sekunden Vorsprung auf seinen Stallrivalen Oscar Piastri. Dritter wurde Charles Leclerc im Ferrari. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen war im Red Bull bereits in der ersten Runde infolge einer Kollision mit Mercedes-Pilot Kimi Antonelli ausgeschieden.
Der Niederländer hat in der WM-Wertung bereits 61 Punkte Rückstand auf den Australier Piastri. Der liegt allerdings nur noch 15 Zähler vor Norris. Für McLaren war es der erste Sieg bei einem Österreich-Grand-Prix seit 2001, als der Brite David Coulthard in der Steiermark triumphiert hatte. „Es war ein hartes Rennen. Wir haben die ganze Zeit gepusht, es war tricky und anstrengend“, sagte Norris nach seinem siebenten Grand-Prix-Sieg. „Ein Doppelsieg ist genau das, was wir wollten, und wir haben es geschafft, also bin ich glücklich. Wir hatten einen tollen Kampf. Es war viel Sonne, viel Stress, aber auch viel Spaß.“
Das „Maximum“ für Ferrari
Piastri meinte, es sei ein sehr intensives Rennen gewesen. „Ich hoffe, es war gut anzusehen, denn es war ziemlich harte Arbeit im Auto. Ich habe mein Bestes gegeben, hätte es vielleicht besser machen können, als ich gerade vorne war“, sagte er. Unterdessen freute sich Leclerc über ein gutes Wochenende für Ferrari. „Leider war die Pace heute nicht ausreichend“, verwies der Monegasse auf die überlegene McLaren-Performance. „Der dritte Platz war das Beste, was wir erreichen konnten. Ich bereue nichts von dem, was wir heute getan haben, wir haben das Maximum herausgeholt.“
Hier der Stand in der Fahrer-Weltmeisterschaft:
Lewis Hamilton folgte im zweiten Ferrari auf dem vierten Platz, dahinter kam erst Vorjahressieger George Russell im Mercedes. Der Neuseeländer Liam Lawson wurde im Racing-Bulls-Boliden Sechster. Alle weiteren Fahrer im Klassement blieben nicht in derselben Runde wie der Sieger. Fernando Alonso (Aston Martin), Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg (beide Sauber) sowie Esteban Ocon (Haas) komplettierten die Top zehn.
Verspätungen und Zwischenfälle
Der Sonntag auf dem Red-Bull-Ring war geprägt von Verspätungen. Erst mussten im Rahmenprogramm mehrere Programmpunkte verschoben werden, weil ein Abschlepp-Lastwagen eine Werbebrücke erfasst und auf die Strecke gerissen hatte. Danach sorgte der nicht funktionsfähige und in der Boxengasse in Flammen aufgehende Williams von Carlos Sainz für eine 15-minütige Verschiebung des Starts und die Verkürzung des Rennens um eine Runde auf 70.
Vor den Augen von internationaler wie nationaler Prominenz wie Jürgen Klopp und Mark Mateschitz, der sich als Strecken-Eigentümer über die Vertragsverlängerung des Österreich-GP in der Formel 1 bis 2041 freuen durfte, erwischte Pole-Setter Norris einen guten Start. Dahinter zog Piastri an Leclerc vorbei. Spielberg-Rekordsieger Verstappen hatte nach einem verpatzten Qualifying mit Startplatz sieben eine Mammutaufgabe vor sich, um doch noch aufs Podium zu kommen. Zu einer Aufholjagd kam es aber nicht, weil sich Antonelli in Kurve drei massiv verbremste und Verstappen sowie sich selbst aus dem Rennen nahm.
Norris ließ nichts mehr anbrennen
Dann wurden Erinnerungen an Kanada wach, als Norris ins Heck von Piastri gecrasht war. Denn Piastri hielt mit Norris gut mit und griff ihn in der elften Runde an. Doch der Brite konterte und behielt die Führung. Neun Runden später kam es fast zu einem von Piastri initiierten Kontakt des Papaya-Duos. Bei hohen Streckentemperaturen – Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso beschwerte sich über einen „etwa 200 Grad“ heißen Sitz - zogen die McLaren der restlichen Konkurrenz spielerisch davon. Das Ferrari-Duo Leclerc/Hamilton, dessen Teamchef Fred Vasseur wegen „persönlicher Gründe“ vorzeitig abgereist war, sowie Vorjahressieger Russell rissen schnell einen Respektabstand auf.
In der 21. Runde absolvierte Norris als erster Spitzenpilot einen langsamen Boxenstopp, Piastri drehte im Zweikampf um den Sieg vier Runden mehr bis zum ersten Reifenwechsel und kam mit sechs Sekunden Rückstand wieder auf die Strecke. Yuki Tsunoda im zweiten Red Bull drehte unterdessen den Williams-Piloten Franco Colapinto, kassierte eine Zehn-Sekunden-Strafe und krönte ein katastrophales Wochenende des Austro-Rennstalls mit dem letzten Platz.
Bis zum zweiten Reifenwechsel in der 52. Runde hielt Norris den Vorsprung konstant bei drei Sekunden. Piastri kam eine Runde später in die Box und wurde bei einem Überrundungsmanöver kurz darauf von Colapinto unabsichtlich auf die Wiese gedrängt. In der Schlussphase kam Piastri Zehntel für Zehntel näher, für einen finalen Angriff reichte es aber nicht mehr.
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