Von EU genehmigt

Bulgarien presst erstmals Heilige auf Euromünzen

Ausland
19.02.2024 14:17

Bulgarien könnte der erste EU-Mitgliedsstaat mit Nationalheiligen als Motiv auf regulären Euromünzen werden. Der Patron der Bulgaren, Iwan Rilski, soll künftig auf der 1-Euro-Münze, der Mönch Paissi von Hilandar auf der 2-Euro-Münze zu sehen sein.

Das teilte die Bulgarische Nationalbank nach Abschluss des Prozesses der Koordinierung und Genehmigung der Münzentwürfe mit, wie das Portal „katholisch.de“ meldet. Die beiden Abgebildeten sind Heilige der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. Die bulgarische Regierung strebt einen Beitritt des Landes zur Eurozone im Jahr 2025 an. Die bereits für 2024 geplante Euro-Einführung musste u.a. aufgrund der hohen Inflation verschoben werden.

Iwan Rilski (876 bis 946) war der erste bulgarische Einsiedler und gründete das größte Kloster des Landes im Rila-Gebirge. Seit 1999 ist er schon auf der bis zur Euro-Einführung geltenden 1-Lew-Münze abgebildet. Paissi von Hilandar (1722 bis 1773) gilt als erster Geschichtsschreiber seiner Nation und Vordenker der bulgarischen Nationalen Wiedergeburt des 18. und 19. Jahrhunderts. Iwan wird auf der Münze mit Habit, Kreuz und Heiligenschein abgebildet, Paissi ist nicht als Mönch und Heiliger zu erkennen. Auf der geplanten 2-Euro-Münze prangt zudem die Inschrift „Gott schütze Bulgarien“.

EU genehmigte Entwürfe Anfang Februar
Anfang Februar hatte der Rat der Europäischen Union die Entwürfe für die Münzen genehmigt, nachdem keine Einsprüche von EU-Mitgliedsstaaten der Eurozone eingegangen waren. In der Vergangenheit gab es Münzentwürfe mit christlichen Motiven allein auf Gedenkmünzen, doch auch sie waren teils auf Vorbehalte gestoßen.

So konnte die Slowakei 2013 erst mit Verzögerung eine 2-Euro-Gedenkmünze mit den Slawenaposteln Kyrill und Methodius veröffentlichen, da unter anderem Frankreich und Griechenland gegen die Kreuze und Heiligenscheine im Motiv Einwände erhoben hatten. Schlussendlich konnte das ursprünglich geplante Design geprägt werden.

Im selben Jahr lehnte die Europäische Kommission die geplante Abbildung einer Darstellung von Christus als Pantokrator (das bedeutet Weltenherrscher und ist eine Gottesbezeichnung, unter der seit dem Frühchristentum vor allem Jesus Christus verstanden wird; Anm.)auf andorranischen Münzen ab. Dagegen brachte der Vatikan ebenfalls 2013 eine 2-Euro-Münze zum Weltjugendtag in Rio mit der Christus-Statue in Umlauf.

Keine Kriterien für Abbildungen auf Münzen
Begründet wurden die Einwendungen gegen die Münzen aus Andorra und der Slowakei mit Verstößen gegen das Prinzip der religiösen Neutralität. Das Verfahren für die Genehmigung der EU-Münzen legt keine Kriterien für die Inhalte fest, gibt aber EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, begründete Einwände vorzubringen.

Der einzige andere Nationalheilige auf Euro-Kursmünzen ist der heilige Marinus von Rimini, der auf den 20-Cent-Stücken aus San Marino abgebildet ist. San Marino gehört zur Eurozone, ist aber kein EU-Mitglied.

Weiterhin gültig sind die zu seinen Lebzeiten und vor seiner Heiligsprechung in den Umlauf gebrachten Münzen aus dem Vatikan mit dem Bildnis von Papst Johannes Paul II. (1978 bis 2005). Auf verschiedenen Gedenk- und Sammlermünzen finden sich religiöse Motive und Bauten sowie Heilige, darunter der Apostel Paulus (Vatikan, 2 Euro) oder der Iren-Apostel Brendan (Irland, 10 Euro).

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